Was die Spanier lesen
Am Welttag des Buches (23. April) sind Spaniens Starautoren in Barcelona aufgetreten. Hintergrund ist der Tag des katalanischen Schutzheiligen Sant Jordi.
Auf den Rambles und in Barcelonas Kulturzentren herrscht am Sant-Jordi-Tag Hochbetrieb, die Bücherstände biegen sich und Starautoren geben im wahrsten Sinne des Wortes Autogrammstunden.
Schon seit den 1920er-Jahren sorgt Barcelonas Büchergilde dafür, dass sich die Verliebten neben Rosen auch Bücher schenken. 1995 hat die UNESCO den 23. April zum Welttag des Buches und des Urheberrechts erklärt.
Und heute heißt der Trend: Spaniens Schriftsteller und Verlage stemmen sich gegen sinkende Verkaufszahlen, darunter die Bestseller-Autoren:
Albert Espinosa & Javier Marías
Besonders gefragt sind nach Angaben des katalanischen Verbands Gremi de Llibreters de Catalunya Albert Espinosades Novelle "Si tu me dices ven lo dejo todo... pero dime ven", gefolgt von Javier Marías mit "Los Enamoramientos".
Ebenfalls unter den Topsellern: Javier Sierra mit "El ángel perdido" und Martí Guironell mit "L'Arqueòleg".
"Córrer o morir"
Stéphane Hessel mit "Indignados" (Destino), Eduard Punset mit "Excusas para no pensar" (Destino), Kilian Jornet mit "Córrer o morir" (Ara Llibres) und Pierre Dukan mit "El método Dukan" (Integral) gehören zu den Top-Autoren im Bereich Sachbuch.
Und wer von ihnen nur konnte, war in Barcelona präsent.
Buchwerbung in der Wirtschaftskrise
Ein Zentrum ist dabei das Fnac Triangle, wo regelmäßig Fans und Starautoren auftauchen. "Die Leute, vor allem die Frauen, kommen mit Einkaufswagen zu den Autoren", stellt El País fest, um auch ältere Bücher signieren zu lassen.
Juan Marsé, Javier Marías und Almudena Grandes ("Inés o la alegría") müssen dann schon mal eine halbe Ewigkeit signieren, ohne einen Moment Pause zu haben.
Werbung ist so wichtig wie nie zuvor, meinen Insider der spanischen Buchszene, und so war ihr ungewöhnlich starker Einsatz in Zeiten der spanischen Wirtschaftskrise mehr als verständlich.
Javier Marías allerdings ging an dem Tag dann doch allmählich die Puste aus: "Wenn sie mir zwei Bücher zum Signieren vorlegen, mache ich das, aber wenn es gleich mehrere sind, zeige ich auf die Warteschlange".
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