MUSAC: Museum für moderne Kunst in León

Man mag sich darin verirren. Das verspricht bereits der labyrinthisch anmutende Bauplan des modernen Museo de Arte Contempóraneo de Castilla y Léon, kurz MUSAC. Es gehört zu den Top-Museen Nordspaniens. Und ist so kunterbunt wie kein anderes.

von Daniel Schappert

2005 durch Prinz (heute König) Felipe von Spanien eröffnet, hat sich das Museum MUSAC für zeitgenössische Kunst rasch zu einem der Wahrzeichen Léons gewandelt. Das markante Äußere mit seinen großformatigen Glasscheiben hebt sich vom traditionellen Stadtkern ab. Bewusst. Die Stadt am Jakobsweg möchte neue Wege gehen und ein Zeichen der Modernisierung setzen.

Weit mehr als buntes Glas

Den weitläufigen, schlicht gehaltenen Vorplatz umrahmt eine kunterbunt anmutende Glasfront. Und die ist nicht wahllos ausgesucht. Im Zentrum der Farbauswahl steht die gotische Kathedrale von Léon.

Die Architekten Luis M. Mansilla und Emilio Tuñón analysierten die Farbtöne des mosaikhaften Kathedralenfensters „Der Falkner“  mit Hilfe modernster Computertechnik.

Aus den insgesamt 3.351 gewonnenen Farben findet sich eine Auswahl in der Vorderfront des MUSAC wieder.Der puristische Stil des Äußeren wird auch im Innern konsequent durchgezogen.

Der unbehandelte weiße Sichtbeton der Wände bestimmt das Bild. Das Museum als Gebäude tritt zurück. Die Kunst steht im Vordergrund.

Abwechslungsreiche MUSAC Collection

Ausgestellt wird, wie es der Name verspricht, zeitgenössische Kunst. Die „MUSAC Collection“ umfasst derzeit mehr als 1.650 Arbeiten von über 400 Künstlern. Beginnend mit dem Jahr 1989 - dem Fall der Berliner Mauer - bis heute.

Neben lokalen Künstlern aus Kastilien-León umfasst die Sammlung weitere Werke nationaler und internationaler Künstler. Man möchte sich nicht auf ein Gebiet beschränken, sondern moderne Kunst von lokal bis global darstellen. Die „MUSAC Collection“ ist jedoch keine Dauerausstellung.

Vereinzelt werden passende Werke daraus zu den jeweiligen Ausstellungsthemen gezeigt.Neben seinen sechs Hauptausstellungsräumen auf einer Gesamtfläche von 3.600 m², bietet das Museum einen sogenannten „Projektraum“.

Im „Laboratorio 987“ dürfen sich Jung-Kuratoren austoben und ein eigenes, gerne dynamisch-provokantes Projekt passend zu den festen Ausstellungsräumen auf die Beine stellen.Das MUSAC steht auch für Interaktivität.

Es gibt jede Menge Gesprächsrunden, Künstlertreffen und interaktive Führungen. Gelegentlich finden Filmvorführungen und Konzerte statt.

Öffnungszeiten und Preise

Di-Fr 11-14, 17-19, Sa und So 11-15, 17-21 Uhr. Mo geschl.

Eintrittspreis: Erwachsene 3€, Studenten und Gruppen 2€, 8-18 J. 1€. Unter 8 J. sowie ab 65 frei.