Autofahren in Spanien
Was muss ich als Autofahrer in Spanien beachten? Wo ist parken sinnvoll, wie teuer ist die Automiete und wie schnell darf ein Wagen auf der Landstraße sein? Hier unsere Infos rund um den Verkehr in Spanien.
Viele Spanienfans nehmen den Flieger und dann in Spanien einen Mietwagen, um flexibel zu sein. Die Pisten sind dank EU-Gelder in sehr gutem Zustand, die Preise für den Mietwagen niedriger als bei uns und auch das Benzin etwas günstiger, vor allem auf den Kanarischen Inseln. Doch beim Abschleppen wird es teuer, erst Recht bei Alkohol am Steuer.
Verkehrsregeln in Spanien
Die Höchstgeschwindigkeit hat Spaniens Regierung in Madrid in den letzten Jahren immer mal wieder angepasst. Aktuell gilt: 130 kmh sind von Sommer an auf Autobahnen erlaubt, 90 bis 100 kmh auf Landstraßen und 30 kmh in Ortschaften. Allerdings nur für Straßen mit zwei Bahnen pro Richtung. Ansonsten liegt die Geschwindigkeitsbegrenzung bei 30 kmh.
Es gibt eine Toleranz von 10 kmh, der Blitzer geht also bei Autopistas erst bei 130 kmh an.
Benzin und Diesel
In Spanien sind Benzin und Diesel etwas günstiger als in Deutschland und Frankreich. An den Tankstellen (Gasolineras) heißt Diesel Gasolea A, bleifreies Benzin Sin Plomo.
Verkehrskontrollen in Spanien
Blitzgeräte stehen überall im Land. Doch spanienweit sind die Radarfallen nirgends so zahlreich wie in Katalonien. Dort gibt es laut Spanischem Verkehrsamt doppelt so viele Blitzanlagen wie im Durchschnitt in Spanien. Besonders häufig wird an der Mittelmeer-Autobahn zwischen Barcelona und Málaga geblitzt. Auf der RM 19 bei Murcia beispielsweise geht pro Jahr rund 30.000 mal die Blitzanlage an, weil Leute zu schnell fahren.
Knöllchen für Verkehrssünden
Wer in Spanien einen Verkehrsdelikt begeht, bekommt dieselbe Geldbuße aufgebrummt wie die Einheimischen, muss aber keine Punkte in Flensburg befürchten. Die Strafen (multas) sehen aktuell so aus: 200 Euro sind fällig, wenn Sie bei Rot über die Ampel fahren, im Parkverbot parken, den Gurt nicht anlegen oder mit dem Handy in der Hand beim Fahren telefonieren. Leichte Geschwindigkeitsüberschreitungen kosten 100 Euro. Wer 20 kmh zu schnell fährt, zahlt 200 Euro, danach folgen weit saftigere sogenannte Multas. Auch die Promillegrenze von 0,5 Promille ist wichtig. Nur etwas darüber, und Sie sind 500 Euro los. Das sollten vor allem Fahrer bedenken, die nach Weinproben weiterfahren.
Abschleppen kostet im Schnitt 100 Euro
Die Abschleppgebühren in Spanien liegen im Landesdurchschnitt bei 100 Euro für das Abschleppen an sich, plus rund 6 Euro die Stunde auf dem entsprechenden Parkgelände, wo Sie den Wagen wieder abholen. Dabei sind die Abschleppgebühren von Ort zu Ort sehr unterschiedlich. In Zaragoza sind es 180 Euro für das Abschleppen mit der sogenannten Grúa, und dann noch einmal 25 Euro für das Abstellen pro Stunde! Das ist Rekord im Land. Danach folgen die Städte San Sebastián und Valencia. Sie kassieren 152 Euro, Sevilla und Madrid 149 und Barcelona 148 Euro. Zum Vergleich mit Deutschland: Abschleppen kostet bei uns zwischen 78 Euro (Koblenz) und 260 Euro (Hamburg).
Mietwagen in Spanien
Die Preise für einen Mietwagen (Coche de Alquiler) liegen zwischen rund 8 Euro für einen Kleinwagen und 18 Euro für eine Familienkutsche. Wer den Wagen in Madrid abholt und in einer anderen Stadt wieder abgibt, zahlt eine sogenannte Einwegmiete von rund 70 €. Damit sind die Mietwagen im europäischen Vergleich sehr günstig, was bei der Reiseplanung ja auch eine Rolle spielt.
Autobahnen und Gebühren
In Spanien heißen die Autobahnen Autovías und Autopistas:Autovía (A): staatlich geführt, meist kostenfrei. Beispiel die A 1 von Madrid nach Norden bis San Sebastián.Autopista de Peaje (AP): privater Träger, meist mautpflichtig. Die AP 1 von Burgos nach Eibar beträgt 137 km. An den Peaje-Stationen ist die Gebühr bezahlbar in bar, mit Kreditkarte oder mit Teletac hinter der Windschutzscheibe. Die gibt es bei den spanischen Sparkassen (La Caixa).
Wer in Spanien selbst lebt, sollte sie nutzen, denn dann geht es schneller, weil die Daten beim Durchfahren der Station automatisch erhoben werden. Wie hoch sind die Autobahngebühren in Spanien? Das hängt von Region zu Region ab. Beispiel: die 70 km von Santiago nach A Coruña kosten rund 7 Euro. Folgende Webseite berechnet die aktuellen Preise der einzelnen Autobahnstrecken in Spanien für Sie: Autopistas
Parken in Spaniens Städten
In den Zentren der Großstädte Spaniens ist das gebührenfreie Parken fast unmöglich. Zudem sind manche Städte geradezu aggresiv beim Abkassieren. Während in Logroño selbst im Stadtkern noch freies Parken möglich ist, haben Sie in Pamplona, Madrid oder Sevilla keine Chance.
Generell gilt für Parker: Die gelb markierten Bordsteine sind tabu. Die blau markierten dürfen Sie nur mit Parkschein nutzen. Ein Beispiel aus der Praxis: Pamplona kassiert für 10 Minuten Parken 25 Cent. Also ist tagsüber die Fahrt ins Parkhaus die bessere Wahl. Wer das Auto im Parkhaus über Nacht an der Plaza de Castilla abstellt, zahlt 88,32 Euro. Es gibt aber Hotels, die Deals mit Parkhäusern haben und wo sie Rabatt bekommen.
Und noch etwas:Je nach Ankunft in den Städten sollten Sie bedenken: Die blauen Linien sind nur zwischen 8 Uhr morgens und 20 Uhr abends gebührenpflichtig. Wenn wir bei unseren Recherchen um 19 Uhr ankommen, zahlen wir lieber die Stunde noch am Parkschalter und holen das Auto dann um 8 Uhr ab. Das ist die günstigste Variante.
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