Was tun bei einem kurzen Zwischenstopp in Madrid?
Nach zwei Wochen sportlicher Highlights bei den Olympischen Spielen in Rio hat es mich Ende August auf dem Rückweg in die Heimat nach Madrid verschlagen. Sieben Stunden Stopover, genug Zeit sich ein paar kulturelle Highlights der Stadt anzuschauen.
von Kai-Oliver Krones (Text und Fotos)
Denn mit der schnellen Metro ist man vom Flughafen Barajas aus in nur 35 Min. im Zentrum der Hauptstadt. 8,40€ kostet das Tagesticket der Zone A, mit dem man alle Metro- und Stadtbuslinien nutzen darf. Das ist günstiger als zwei Einzeltickets vom und zum Flughafen. Ab in die Metro-Linie 8 bis Mar de Cristal, umsteigen in die Linie 4 Richtung Argüelles bis zum Plaza de Colón. Nein, man ist dann nicht am kölschen Platz, sondern an dem Platz des Entdeckers Christoph Kolumbus (spanisch Cristobál Colón). Seine Statue steht umrahmt von modernen Hochhäusern und alten klassischen Häusern auf einem großen Platz. Die Hitze ist bereits morgens atemberaubend, komme ich doch aus dem winterlichen Rio, wo die Temperatur auch mal nur 15 Grad beträgt. Madrid wartet im August bereits mit 30 Grad um 10:45 Uhr auf.
Neptunbrunnen, Paseo del Prado und eine Bar
So wandere ich die schattenspendende Baum-Allee Paseo de Recoletos entlang und passiere dabei das nationale archäologische und das nationale Buchmuseum bis zum Neptunbrunnen. Dort halte ich kurz meine Arme und Beine ins erfrischende Nass.
Weiter geht`s auf der Allee, die inzwischen Paseo del Prado heißt und bis zum gleichnamigen Museum führt. Enttäuscht von der riesigen Schlange, die sich um das Museum windet, gehe ich, immer schön im Schatten bleibend, bis zur Plaza Emperado Carlos V. Hier gönne ich mir ein Sandwich in der Bar Brilliante, wo es das angeblich beste Tintenfisch-Sandwich der Stadt gibt.
Gegenüber der Bar schaue ich auf Atocha, den größten Bahnhof im Süden Madrids, seine Konstruktion aus Stahl und Glas ist sehenswert und ich gehe hinein, begeistert von der Innenarchitektur (Design: Rafael Moneo) und dem Botanischen Garten.
Anschließend flaniere ich die Calle Atocha entlang, eine schmale aber unglaublich belebte Straße mit hunderten von Geschäften und Restaurants. Von dort sind es nur noch ein paar hundert Meter bis zum beeindruckenden Königspalast.
Don Quijote und Sancho Panza
Schnell ein paar Photos geschossen und weiter auf der Calle de Bailén bis zur Plaza de España, wo mich das Miguel de Cervantes Denkmal in Form von Don Quijote und Sancho Panza erwartet. Hierher kam ich um dem Dichter/Schriftsteller zu huldigen. Cervantes beschreibt in einer der lustigsten Passagen der Weltliteratur wie der wahnhafte Don Quijote glaubt mit der bildhübschen, attraktiven und wohlriechenden Prinzessin Dulcinea sich im Liebesspiel zu befinden. Tatsächlich verkehrt er mit einer hässlichen, dicken, zahnlosen und nach Knoblauch stinkenden Magd.
Zurück zum Flughafen Barajas
Mit einem Lächeln im Gesicht steige ich in die Metro Linie 10 am Plaza de España Richtung Fuencarral bis zur Station Antonio Martínez, dort umsteigen in die Linie 4 Richtung Parque Santa María bis Mar de Cristál und dann wechseln in die Metro-Linie 8 Richtung Aeropuerto. Für internationale Flüge steigt man am Terminal T4 aus. Wieder am Fahrkartenautomaten vorbeikommend, verschenke ich mein Tagesticket an eine ankommende Touristin, die mit der Bedienung des Automaten überfordert ist. Sie bedankt sich mit einem sympathischen Lächeln. Ein weiteres, professionelles Lächeln erhalte ich wenig später von der spanischen Stewardess an Bord meines Iberia Flugs nach Düsseldorf.Adiós Madrid, ich komme wieder, keine Frage.
Kai-Oliver Krones ist Autor des Reports.