Spaniens Fußballer Xabi Alonso im Porträt

Xabier Alonso Olano (*25. 11.1981) gehörte einst zu Spaniens besten Fußballspielern. Die Präzision seiner Pässe gepaart mit seiner Spielintelligenz haben einige Spiele mitentschieden. Nach Jahren bei Real Madrid fürchteten ihn lange die Gegenspieler des FC Bayern München. Heute ist er Trainer von Bayer Leverkusen. Ein Blick zurück zu seiner legendären Fußballkarriere.

von Christoph Kaczmarczyk

Xabi war als Weltmeister, zweimaliger Europameister und Champions-League-Sieger sogar unter den Topstars der Bundesliga etwas besonderes und wahrlich keiner unter vielen.

Titeljäger außer Konkurrenz

Der Spanier hatte Fußball im Blut, denn er stammt aus einer Fußballerfamilie. Sein Vater Periko gewann Anfang der 80er Jahre die spanische Meisterschaft mit dem FC Barcelona und Real Sociedad. Dort begann Xabi auch seine Profikarriere, bis er dann 2004 zum FC Liverpool in die Premier League wechselte. Schnell avancierte der Mittfeldstratege zu einem der Schlüsselspieler des Teams und trug maßgeblich zum spektakulären Sieg der Reds über den AC Mailand im Champions League Finale 2005 bei.

Wechsel zu Real Madrid

Sein Wechsel zu Real Madrid im Jahr 2009 ebnete den weiteren Erfolg mit vier Titeln, darunter der spanischen Meisterschaft 2011/2012. Als Nationalspieler holte der Mittelfeld-Chef den Europameistertitel 2008 und 2012 sowie den WM-Titel 2010 nach Spanien (siehe Bild oben).

Mit dem Gewinn der Champions League 2013/2014 und dem damit so zehnten Landesmeistertitel in der Geschichte des Vereins, war der Höhepunkt erreicht. Umso überraschender kam sein Blitztransfer zum FC Bayern München im selben Jahr.

Doch schien der damals 32 jährige schon als "Fußball-Rentner" verschriene Spielgestalter für die europäischen Topklubs nach wie vor erste Wahl zu sein. Pep Guardiola hielt ihn für Bayern München sogar für unersetzbar. Und Kaiser Franz sprach von der "wichtigste Verpflichtung" der Bayern überhaupt.

Bodenständigkeit statt Glamour

Trotz seiner Erfolge und seines Alters strotzte das 1,83m große Kraftpaket vor Ehrgeiz: "Ein Finale muss man gewinnen, nicht spielen". So redet ein Fußballästhet. Das "schöne" Spiel ist dabei nur nötiges Beiwerk. Er dominierte das Spielgeschehen mit beeindruckender körperlicher Präsenz und permanenter Anspielbereitschaft. Mal elegant virtuos, mal rustikal konsequent. Aber so glanzvoll seine Auftritte auf der nationalen und internationalen Fußballbühne auch sein mögen, so bescheiden und zurückhaltend ist er letztendlich privat.

Der zweifache Familienvater ist seit 2009 mit seiner Jugendliebe Nagore Aramburu verheiratet und lässt im Gegensatz zu manch anderem extravaganten Kicker-Kollegen die Öffentlichkeit so gut wie gar nicht an seinem Privatleben teilhaben. Kein Klatsch, keine Skandale. Der begeisterte Hobby-Angler möchte irgendwann sein BWL-Studium beenden.

Ein intelligenter Spieler war er also, der Ruhe und Ordnung ins Spiel brachte und dabei für die richtige Balance sorgte. Und jetzt als Trainer ebenso brilliert.