Buchrezension: Culinaria España
Der einstige Klassiker aus dem Verlag Könemann war bei h.f.ullmann neu erschienen und auch online für 10 € zu haben. Inzwischen gibt es ihn auf Deutsch nur noch im Antiquariat. Culinaria España besticht durch aktualisierte Texte und ein handlicheren Format. Sein riesiges Plus: Neben guten Rezepten aus allen Regionen bietet der Band viele kulinarische Hintergrundinfos und einige sehr gute Fotos.
von Tobias Büscher
480 Seiten Kochkultur aus Spanien sind mit diesem Band eine Menge. Und wie schon vor Jahren bietet das Buch Spanienliebhabern einen soliden Überblick über die spanischen Spezialitäten.
So vielfältig wie die Natur
Schon für die erste Ausgabe hat sich ein Team aus versierten Journalisten und Autoren den Kopf zerbrochen: Wie passt die ganze Vielfalt der spanischen Küche zwischen zwei Buchdeckel?
Zumal kanarische Runzelkartoffeln mit baskischem Txacoli-Wein etwa so viel zu tun haben wie bavarisches Bier mit Kölschem Kaviar. Das Ergebnis: geschickt angeordnete Kapitel zu den Regionen Spaniens und ihren besten Rezepten.
Spargel, Seeteufel, Sachkunde
Am Buch haben Experten wie Harald Klöcker geschrieben, der sich bestens auskennt, etwa mit Wurst und Wildlachs aus Nordspanien. Hintergrundthemen vom Zigarrenanbau bis zum Madrider Nachleben lockern die Kapitel auf. Und so ist das Buch seinen Preis auf jeden Fall wert.
Herausgeberin ist Marion Trutter (siehe Bild), die ich erst vor kurzem bei einem Kochevent im nordspanischen Asturien kennengelernt habe. Und was tut sie während der Recherche dort vor Ort: Sie stellt sich einfach neben den spanischen Koch und arbeitet mit! Keine Frage, die Frau versteht etwas von all den vielen Facetten der spanischen Küche.
Auch Bilder mit historischem Charme
Auch die Bilder haben es in sich. Fotostrecken vom Typ Step by Step sind hier so gut vertreten wie Porträts von Bäckern, Fischern und Markthändlern.
Und weil das Bildmaterial seit der ersten Auflage offenbar nicht aktualisiert worden ist, wecken so manche Fotos Erinnerungen an frühere Zeiten, vor allem die Autos in Madrid aus den späten 80er Jahren. Wobei sich der kuriose Anblick von Seekraken und Apfelwein natürlich nie verändert.
Fazit
Sehr empfehlenswertes Buch, verfasst von einem sehr engagiertem Team.