Cuenca und die Karwoche
Tolle Kulisse, enge Gassen in Cuenca, der kleinen Stadt im kastilischen Kernland.
Die steilen und engen Alstadtgassen vermitteln dabei spielfilmreif mittelalterliche Atmosphäre. Weihrauch, Kerzen und Laternen, und vor allem nach Sonnenuntergang wird es regelrecht mystisch in Cuenca.
Dann klingen die Schritte und das Klappern der Standarten der Nazarener auf den Pflastersteinen noch gedämpfter. Die Calle del Paso ist der engste Bereich, durch den sich die Prozessionen hindurch zwängen.
Von den Fenstern aus kann man die Pasos fast mit den Händen berühren. Cuenca ist im ganzen Jahresverlauf ein lebhafter Ort, doch während der Karwoche wirkt sie gespenstig.
Es gibt eine Prozession des Schweigens und eine mit unheimlich viel Krach: Morgens an Karfreitag wird die Prozession von den „Turbas“ (Mob) begleitet.
Das sind Trommler und Trompeter, die unter den barocken Bögen des Rathauses schließlich einen irsinnigen Lärm erzeugen.
Mysterium Trommelwirbel
Der Ursprung des Trommelwirbels geht möglicherweise auf die Bruderschaft Nuestro Padre Jesús Nazareno de El Salvador zurück.
Damals im 19. Jh. setzte sich die Gruppe der Turbas zusammen aus sechs Trompetern, sechs Trommlern und einem Turbas-Maestro. Alle entstammten Familien der damaligen Unterschicht und bekamen für die Aktion vom Bürgermeister einen Real und Lebkuchen.
Nach der Wiedereinführung der Karwochen-Prozessionen in den 1940er Jahren, wurde auch der Brauch der Turbas wieder belebt, mit nunmehr zwölf Trompetern und zwölf Trommlern.
Schon damals war der heimliche Hit das Getränk der Karwoche Cuencas: Kaffee gemischt mit Anisschnaps, Zitronen- und Orangensaft, Zucker und Zimt. Aber wie gesagt, unter der Kutte gibt es den Anisschnaps angeblich pur.
Teil 1:
Links zu Cuenca: www.cuenca.com