Plácido Domingo im Porträt

Was für ein Mann! – Groß gewachsen, charmant, Schwarm aller Frauen und dann auch noch diese butterweiche Stimme. Das Repertoire des Tenors Plácido Domingo bricht alle Rekorde.     

von Birgit Limbach

Seine musikalische Begabung verdankt Plácido Domingo (*1941 in Madrid) ) seinen Eltern. Mutter Pepita Embil Echaníz und Vater Plácido Francisco Domingo Ferrer gehörten schon in den 1940er Jahren einer berühmten Madrider Zarzuela-Company an.

Die ersten Melodien, die der Säugling in den Armen seiner Mama hörte, waren folgerichtig die fröhlichen Klänge dieser typisch spanischen Singspiele.

Musikalisch von Madrid nach Mexiko

Mit neun Jahren war er bereits Mitglied in der Domingo-Embil-Company, der Sängertruppe der Eltern. Inzwischen war die Familie nach Mexiko-Stadt übergesiedelt. Gesangs- und Klavierunterricht stand fortan auf dem Stundenplan.

Seinen ersten öffentlichen Auftritt absolvierte der stimmbegabte junge Mann 1959 mit gerade einmal 18 Jahren. In der Rolle des Borsa trat er in Giuseppe Verdis Oper Rigoletto als Tenor auf. Was dann folgte, ist bis heute eine Karriere der musikalischen Extraklasse.

Tenor in 134 verschiedenen Rollen

Plácido Domingos Zuhause sind die Bühnen berühmter Opernhäuser dieser Welt. Von der New Yorker Metropolitan Opera über die Wiener Staatsoper bis zum Mariinski-Theater in Sankt Petersburg, von Amerika über Europa bis Asien – überall begeistert seine klare, reine, facettenreiche Stimme. Bis heute hat der als vielseitigster Tenor geltende Domingo 134 verschiedene Rollen gesungen. Eine bis dato von keinem Künstler erreichte Leistung.

Domingo als Dirigent

Ebenfalls in perfekter Manier schwingt Domingo den Dirigentenstock. Über 450 Opernauftritte und klassische Konzerte erhielten bisher seinen musikalischen Stempel.

Als Dirigent lieben ihn Musiker der Wiener Philharmoniker, der Londoner, New Yorker und Berliner Symphoniker. Über 100 Opern hat der Star ohne Allüren auf CD verewigt, über 50 Musikvideos und drei Opernfilme gedreht.

Etliche Ehrungen und Auszeichnungen dokumentieren den Erfolg. Dazu gehören allein zwölf Grammys und zehn Doktortitel ehrenhalber. Königin Elisabeth II. überreichte dem Weltstar 2002 sogar den Ehren-Ritterschlag.

Engagement bei Benefizkonzerten

Bei allem Ruhm hat Plácido Domingo nie den Blick fürs Wesentliche verloren. Sein Credo, das eigene Glück zu teilen, beflügelt ihn bei der Arbeit, das soziale Engagement sprichwörtlich. Den Auftakt gab das schwere Erdbeben 1985 in seiner zweiten Heimat Mexiko. In zahlreichen Benefiz-Konzerten trat er seither unentgeltlich auf und gibt seine Gage für wohltätige Zwecke.

"Meine Frau ist meine größte Kritikerin"

Privat lebt Plácido Domingo seit 50 Jahren glücklich verheiratet mit der mexikanischen Sopranistin und Opernregisseurin Marta Ornelas. Sie ist, erzählt Domingo gern, seine strengste Kritikerin. Mit spanisch stolz geschwellter Brust verweist der Star natürlich auch auf seine drei Söhne und neun Enkel. Sein Zweitgeborener Plácido Francisco jr. (47) ist bekannter Jazz- und Popkomponist, das Nesthäkchen Alvaro Maurizio (44) managed den Papa. Aus erster Ehe stammt der älteste Sohn José Placido Domingo Guerra (55).

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Die Autorin

Birgit Limbach ist Redakteurin aus Leidenschaft. Seit über 25 Jahren schreibt sie Klartext für Print und Hörfunk, seit neuestem auch für Online-Redaktionen. Ihr Spektrum reicht von der klassischen Presse- und PR-Arbeit bis zu ausgefeilter Unternehmenskommunikation.