Baske verfasste älteste Schrift in Nordamerika

Nordamerikas ältestes Schriftdokument stammt von einem Basken. Es ist das Testament des Fischers Domingo de Luca aus dem Ort Hondarribia. Gefunden hat es der Historiker Michael Barkham.

von Marcos Fernández VacasDomingo de Luca war Fischer und Speisemeister des Schiffes María del Juncal, das der ebenfalls baskische Kapitän Joan Xuarez kommandierte. Auf dem Testament ist das Datum 15. Mai 1563 angegeben, womit das Schriftstück exakt 450 Jahre alt ist.

Nur im spanischsprachigen Mexiko, das geographisch ebenfalls zu Nordamerika zählt, gibt es noch ältere Dokumente aus der Zeit der Eroberung der Neuen Welt.

Auf den Weltmeeren als Kabeljau-Fischer und Walfänger

Der Historiker zeigte das Dokument gestern den heutigen Fischern und Nachfolgern von Domingo de Luca im baskischen Hondarribia. Es besteht aus zwei Blättern und schließt mit den Worten „bestätigt durch mehrere Zeugen vor dem Bürgermeister der Kleinstadt“.

Michael Barkham forscht seit 30 Jahren über die Seeschifffahrt der Basken im 16. und 17. Jahrhundert. Sie waren vor allem vor Labrador als Kabeljau-Fischer und Walfänger unterwegs. Der Stadtrat für Kultur, Txomin Sagarzazu, dankte dem Historiker und sprach seine Hoffnung auf eine weitere Zusammenarbeit aus.

Gestorben in Terranova auf Neufundland

Domingo de Luca kam aus der Provinz Gipuzkoa, die zur heutigen Autonomen Region des Baskenlandes gehört. Sein Leben endete auf dem Fischerschiff in Terranova, einem Ort auf der Insel Neufundland im heutigen Kanada.

Erbin war eine gewisse María Martín de Aguinaga, so Historiker Michael Barkham. Wahrscheinlich überbrachte der Kapitän das Testament dem Bürgermeister in Begleitung einiger Matrosen als Zeugen. Deshalb ist notariell der Todestag von Domingo de Luca auch der Tag der Beglaubigung des Testaments.

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