Echtheit des Grabtuchs von Oviedo bestätigt
Rechtzeitig zur Osterzeit kommt eine kleine Sensation von spanischen Forschern. Das Grabtuch bzw. Schweißtuch von Oviedo in Nordspanien bedeckte demnach denselben Menschen wie das viel berühmtere Tuch aus Turin. Ob das allerdings wie behauptet Jesus war, ist mehr als fraglich.
von Marcos Fernández Vacas
In Valencia sitzt das Centro Español de Sindonología (CES), welches sich mit dem archäometrischen Erforschen von Grabtüchern beschäftigt (Sindonologie).
Forschungsleiter Juan Manuel Miñarro ist überzeugt: Das Grabtuch von Turin und das Tuch von Oviedo haben mit hoher Sicherheit denselben Leichnam umhüllt“.
Nähe zum Turiner Grabtuch ist kein Zufall
So viele Übereinstimmungen konnten die Wissenschaftler feststellen, dass sie keine Zweifel mehr an ihrem Befund haben.
Gerade die morphologischen Charakteristiken, die Blutflecken und die Verletzungsspuren sind offensichtlich vom selben Körper.
Auch ein Laser kam zum Einsatz
Laut TV-Sender Antena3 benutzen die Experten vor allem Techniken aus der Geometrie und der anthropologischen Forensik. Modernstes technisches Mittel ist dabei der Einsatz eines Lasers.
Damit sucht man nach identischen Mustern in Leichen. Weltweit reichen vor Gericht zwischen acht und zwölf solcher Muster aus, um die Identität einer Person festzustellen.
Im Falle des Grabtuchs von Oviedo sind es aber über 20 Gebilde, die zu den Spuren im Grabtuch von Turin passen.
Nur drei Mal im Jahr ist das Tuch zu sehen
Oviedos Hauptkirche trägt den Namen Santa Iglesia Basílica Catedral Metropolitana de San Salvador de Oviedo. In ganz Spanien ist der prachtvolle gotische Bau auch bekannt als Sancta Ovetensis.
Denn viele Diözesen bewundern und beneiden die Kathedrale für die Anzahl und Qualität der dort aufbewahrten Reliquien. So eben auch das Grabtuch.
Seit dem VII. Jahrhundert liegt es dort. Nach der christlichen Überlieferung haben die Apostel Petrus und Johannes das Leichentuch aus dem leeren Grab des Jesus von Nazareth entnommen.
Nur an drei Tagen ist es öffentlich sichtbar: Karfreitag und am 14. wie auch 21. September zu Ehren des Heiligen Apostel Matthäus.
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