Málaga schützt die Pferde

Bislang sind Pferdekutschen für Touristen in der andalusischen Stadt Málaga unterwegs gewesen. Doch damit ist nun Schluss. Die Tiere werden aus dem Verkehr gezogen. Stattdessen sollen elektrische Oldtimer zum Einsatz kommen.

von Tobias Büscher

Lärm, Abgase, Stess: Die in Andalusien bei Touristen so beliebten Pferdekutschen fahren nun nicht mehr durch das Zentrum von Málaga. Damit ist die Stadt in Südandalusien sozusagen Vorreiterin, denn in anderen Metropolen wie Sevilla bleiben die Kutschen zunächst im Angebot.

Wie El País berichtet, hatten sich Tierschützer seit Jahren für das Verbot ausgesprochen, doch die Stadtoberen befürchteten finanzielle Einbußen. Ab Oktober 2025 traben nun keine stolzen Andalusier mit folkloristisch gekleideten Kutschern über die viel befahrenen Straßen. Die Anbieter, und das sind mehrere Hundert, bekommen eine Abfindung. Was aus den Tieren wird, ist unklar.

Pura Raza Española

Nun sind die reinrassigen Tiere ein echter Hingucker. Die Pura Raza Española, berichtet unsere Autorin Claudia Schimmel, sind der Stolz Südspaniens und waren für Besucher von Málaga ein beliebtes Fotomotiv. Wenn nun elektrische Oldtimer zum Einsatz kommen, hilft das natürlich: Weniger Lärm, weniger Stress für die Tiere.

Wobei Tierschützer vermuten, dass einige der Caballos zum Pferdeschlachter kommen, weil sie nun sozusagen ausgedient haben.

Der Pferdekutschenfahrdienst, ließ das örtliche Rathaus verkünden, passe nicht mehr zur modernen Entwicklung der Stadt. Entsprechend sind die Verkehrsschilder für die Pferdekutschen bereits heute abgebaut worden. 

Pferde sind in Spanien weit verbreitet, allerdings in ganz unterschiedlicher Funktion. In Galicien gibt es Wildpferde, auf der Insel Menorca sogenannte Menorquiner und in Alicante waren sie schon als Mülltransporter unterwegs.

Begründung damals: Die Tiere verursachen keine Abgase und sind entsprechend umweltfreundlich.