Krimi-Rezension: Poolposition

Der neue Mallorca-Krimi von Andreas Schnabel ist ein Mix aus Humor, Brutalität, Psychologie und Inselflair. Das Buch aus dem Verlag emons beschreibt die düstere Seite der Urlaubsinsel.

Gleich zu Beginn dreht sich einem fast der Magen um, so drastisch geht ein Mann in den Tod. Kurz darauf wird der Ton ruhiger, die Szenen entspannter, bis es plötzlich brüllkomisch wird. Andreas Schnabel hat mal wieder einen Mallorca-Krimi geschrieben. Und sein ganzes Können hineingelegt. Denn ein guter Krimi lebt von kriminalistischem Know-How genauso wie von Orts- und vor allem Menschenkenntnis.

Wenn ein Toter Motorrad fährt ...

Die Story: Die Polizisten rund um Comisario Cristobal García Vidal haben es mit vielen Rätseln zu tun. Wie kann ein Motorradfahrer einen tödlichen Unfall erleiden, obwohl er längst tot ist? Weshalb will sich eine Frau selbst anzeigen, obwohl sie den Verlobten nur im Traum ersticht. Sie sind zwei Mordfällen auf der Spur und geraten in ein Wespennest aus Korruption, Intrigen und mörderischer Gier. Mehr verraten wir hier natürlich nicht.

Tod, Tod, Tod, Poolposition

Die bisherigen Krimis des Autors heißen Tod oder Finca, Tod in Palma, Tod auf der Insel, Tod auf Cabrera, Tod Inclusive. Poolposition hebt sich da nicht nur vom Titel her ab.

Und wer sich über die Detailgenauigkeit des Autors wundert, etwa in Sachen Motorräder und Boxbretter: Andreas Schnabel (*1953) war vor seiner Karrriere als Krimiautor unter anderem Brandmeister, Taxifahrer, RTL-Sportredakteur und TV-Regisseur.

Fazit: lesenswert

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