Buchrezension

Nerea Riesco: Die Spur der Hexe

Spanien im Jahr 1610. Die Inquisition hat die Gesellschaft im Griff? Ach was, sie fördert mit ihren erfundenen Hexengeschichten und Teufelsgestalten die Fantasie der Gläubigen auf unheile Weise. Der spanischen Autorin und Journalistin Nerea Riesco ist mit ihrem historischen Roman Die Spur der Hexe ein wunderbares Stimmungsbild gelungen.

von Tobias Büscher

In der Frühneuzeit ist im spanischen Baskenland wörtlich die Hölle los. Spukgeschichten gehen um, die Inquisition foltert die wirrsten Geschichten aus den Menschen heraus. Die Scheiterhaufen lodern. Nerea Riesco beleuchtet eine Gesellschaft zwischen Angst und Glauben, Macht und Wahnsinn.

Die Geschichte spielt im Baskenland, wo der Ort Zugarramundi erst unlängst ein Thema des spanischen Films geworden ist: Kultautor Alex de la Iglesia erzählt die Story des Hexendorfes in Las Brujas de Zugarramundi mit Bravour. Und auch in Nerea Riescos Buch spielt das baskische Nest eine Rolle, wo sich heute die Touristen in Höhlen umsehen, in denen einst Ziegenböcke mit den Frauen des Ortes angeblich um loderndes Feuer tanzten.

Die Handlung: Hexe Mayo auf Spurensuche

In Logroño landen elf ganz unterschiedliche Menschen auf dem Scheiterhaufen, die einen real, die bereits gestorbenen als Holzpuppen. Was so beginnt, ist der Anfang von 384 Seiten Spannung pur.

Der Roman handelt von der jungen Hexe Mayo, die ihr großes Vorbild sucht und nicht weiß, ob die wesentlich patentere Hexe überhaupt noch lebt. Dafür bekommt sie es mit Inquisitoren zu tun, verpasst einem jungen Novizen einen Zaubertrank und verkauft in den Dörfern Kräuter gegen Liebeskummer, saure Kuhmilch und verwirrte Hähne.

2014 bei Fischer erschienen

Innerhalb kürzester Zeit ist der Roman mit dem Originaltitel Ars Mágica in Spanien ein Erfolg geworden. Seit 2007 verkauft sich das Buch bestens, eroberte die Bestsellerliste der spanischen Autoren.

Im Juli 2014 ist der fantasievolle Band beim Fischer Taschenbuch erschienen. Übrigens: Hexen gibt es in Spanien immer noch. Hier ein Bild von einer Zeremonie in Galicien, das wir aus Rücksicht stark verändert haben.

Die Autorin

Nerea Riesco (*Bilbao, 1974) hat sich als spanische Autorin vor allem mit ihrem fantasievoll-historischem Buch Der Turm der Könige international einen Namen gemacht.

Die Spanier kennen sie vor allem als Journalistin von El País und als Mitarbeiterin des spanisch-arabischen Senders Wahatu al Andalus. Ihren ersten wichtigen Literaturpreis bekam sie für ihren Roman El País de las Mariposas.

Infos zum Buch

Autorin: Nerea Riesco

Preis: 9.99 Euro

Seiten 384

Verlag: FISCHER

1 Auflage: 26. Juni 2014

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3596179629

ISBN-13: 978-3596179626

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