Spaniens Fußball

Fußball ist in Spanien die Sportart Nr. 1. Der einstige amtierende Fußball-Weltmeister Spanien begeistert mit seinen Teams und seiner Atmosphäre.

Die Atmosphäre im Stadion brodelt. Auch so mancher Nicht-Fußballfan lässt sich von der Stimmung mitreißen und feuert das Team an. Gerade in Spanien spielt der Fußball eine wichtige Rolle, und das nicht erst seit dem WM-Sieg Spaniens bei der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika.

Es wird wohl am südländischen Temperament liegen, dass die Fußball-Fans hier noch mehr mitfiebern.

Real contra Barca, die ewigen Rivalen

Der FC Barcelona ist auch sportlich weniger Interessierten ein Begriff. Als erster katalanischer Fußballverein wurde der FC Barcelona am 29. November 1899 vom Schweizer Hans Gamper gegründet. In der Landschaft der spanischen Fußballclubs sieht er sich seit seiner Gründung zwei Erzrivalen gegenüber, dem Lokalrivalen Espanyol und Real Madrid. Dabei geht es nicht nur um sportliche Rivalitäten.

Während Espanyol für das spanische Katalonien steht, symbolisiert Real Madrid nicht nur einen mächtigen sportlichen Gegner, sondern auch das zentralistische Spanien. Auch wenn die Brisanz der Spiele in den letzten Jahren stark abgenommen hat, so sind für viele Barca-Fans die „Königlichen“, wie die Spieler von Madrid (darunter bis vor kurzem Raúl) oft auch genannt werden, bis heute mit dem Franco-Regime und dem Madrider Zentralismus verbunden.

Dass die Katalanen sich und ihren Fußballclub als unabhängig und besonders sehen, beweist die Tatsache, dass diese für die Spieler sowie die Anhänger von Real Madrid abfällig das Schimpfwort „madrileño“ gebrauchen.

Einer der auffälligsten unter den Barca-Spielern war dabei der Kicker Carles Puyol, von 2004 bis 2014 Spielführer der Katalanen. Wer einmal zufällig in Barcelona oder Madrid ist, wenn die beiden „Erzrivalen“ aufeinandertreffen, sollte nicht verzagen, wenn es keine Karten mehr gibt. In den Kneipen ist die Hölle los!

Deportivo & Athletic: Außenseiter mit Charme

Interessant ist auch die Geschichte anderer spanischer Verein. Über lange Jahre hinweg war Deportivo La Coruña im nordwestspanischen Galicien ein Außenseiter, kämpfte sich jedoch seinen Weg in die „Primera División“, die erste Liga also und konnte 2000\2001 sogar die spanische Meisterschaft für sich entscheiden.

Das Riazor-Stadion der Galicier ist legendär. Das gilt auch für den baskischen Kontrahenten Athletic Club aus Bilbao. Der wiederum ist ein Kuriosum des spanischen Fußballs, denn im Verein dürfen nur baskische Spieler antreten. Trotzdem ist der Verein noch nie in die zweite Liga abgestiegen.

Im Fußball geht es natürlich um Können, Ballgefühl und das Zusammenspiel der Mannschaft, doch Fans und Atmosphäre in den Stadien können oft einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg eines Teams beitragen. Das haben auch die Fans des Clubs Eibar der winzigen baskischen Stadt mit gerade mal 27.000 Einwohnern bewiesen. Der FC Eibar schaffte es 2015/2016 sogar in Liga 1.

 

Der vielleicht unbekannteste Verein Spaniens

Zu den bei uns kaum bekannten Fußballclubs in Spanien gehört der Club Deportivo de Badajoz. Das Team spielt in der dritten Liga, hat aber in seiner Geschichte schon mehrmals in Liga 2 gekickt.

Das neue Stadion der Grenzstadt zu Portugal in der spanischen Extremadura existiert seit 1998. Hier hat die spanische Nationalmannschaft sogar schon Länderspiele ausgetragen: gegen Zypern (8:0) und Liechtenstein (4:0).