Buch 1 und die Folgen

Tobias Büscher ist Journalist, Dozent, Buchautor und laut Süddeutsche "einer der besten Spanienkenner". Von 2017 bis 2021 war er zudem Kolumnist der spanischen Zeitschrift Grada. Als Leiter dieses Reisemagazin erinnert er sich hier, wie alles begann: mit Schreibfehlern, viel Uhu und einer pikanten Verwechslung:

Ups, da war ich plötzlich da, kennen Eltern ja. Und dann? Naja, erstmal nichts Besonderes. Mit sieben Jahren hab ich mein erstes Buch veröffentlicht, bestand hauptsächlich aus Bildern von Don Quijote mit der Lanze, und hatte eine Auflage von einem Exemplar, zusammengeklebt mit Uhu.

Und weil der Don Quijote so nach Schotte klang, hab ich gedacht, der ist Schotte und hab dann die Windmühlen und die Rosinante und Sancho Panza und so auch gleich nach Schottland verlegt.

Und wahrscheinlich auch nicht mehr Schreibfehler gemacht, als meine Lektoren heute so beklagen. Aber damals hatte ich zum Glück keinen Lektor, das war eine richtig schöne Zeit, so richtig unbeschwert.

Erste Berufsträume? Klar, Baggerfahrer, was ganz Großes, aber dann hab ich eine Schülerzeitung gegründet mit dem sagenhaften Titel „Teeblatt“. Wow, scharf oder?

Und dann wollte ich Journalist werden, bin aber gleich mal durch mehrere Aufnahmeprüfungen geflogen, in Hamburg, München und so. Dann Zivilidienst bei Schwester Hannelore und Magisterstudium in dieser hessischen Metropole … Gießen.

Das fand ich so toll da, dass ich mich in Madrid angemeldet hab an der Uni, und dann hab ich Teresa kennen gelernt. Aber das lassen wir jetzt mal, jedenfalls ist die heute bei der UNO in Genf und ich hatte lange ein kleines Redaktionsbüro in Köln Nippes ganz in der Nähe vom Stadtviertel Bilderstöckchen. Olé. Inzwischen aber bin ich im Schwarzwald gelandet. In Todtmoos. Das kommt vom toten Moos. 

Schreiben musste ich auch noch lernen, das hat mir die Gießener Allgemeine beigebracht, und dann der FAZ-Auslandskorrespondent Walter Haubrich in Madrid. So ein Typ mit der Stirn ganz vorne und den Augen irgendwo da hinten, und der schrieb seine Artikel nicht, der dozierte die durchs Telefon nach Frankfurt: „Gonzaaaaalez, in der politischen Arena ist er ein Urtier, dieser Gonzaaaaaaaaaaaaalez …!"

Das fand ich toll, wie der so Gonzaaaaaalez brüllte, und dann hab ich auch was mit Madrid machen wollen. Schon war, fast 20 Jahre später, mein nächstes Buch fällig. Mit etwas mehr Auflage als Don Quijote.

"Madrid" heißt es, ein Reisebuch. Das ist heute noch auf dem Markt, aber nicht so richtig der Renner, weil Madrid ja kein Meer hat, kein Ballermann und keine Ibiza-Discos.

In der Zeit hab ich schon gewusst, dass Don Quijote gar kein Schotte ist, bin dann nach Galicien (zum Interview) für das nächste meiner Bücher und nach Teneriffa auf den Teide für eine Reportage, in Barcelona in die Cava-Bars, nach Menorca zur Fiesta de San Juan und nach Málaga auf die Feria... 

Und dann war irgendwann klar: ich mach diese Webseite hier. Viel Spaß damit!

Ihr Tobias Büscher

PS: Auch meine Redaktion ist durch die Pandemie lange im Stillstand gewesen. Reisen nach Spanien waren unmöglich geworden. Immerhin: Im Oktober 2021 war meine Redaktion wieder in Spanien, einmal in Katalonien, danach im Aragón.

Wie alle, musste auch unser Chefredakteur eine Erlaubnis dafür bei der spanischen Regierung beantragen und vollständig geimpft sein. Thema der ersten Tour war Fahrradfahren in den Pyrenäen. Cool.

Thema der zweiten Reise war Goya, der vor 275 Jahren auf die Welt kam. Lustig daran. Ein Museumsmitarbeiter hat auf ein Porträt des Mannes eine Maske gesetzt, ist veröffentlicht unter "Zaragoza", wo Goya lange lebte.

Und inzwischen sehen wir unsere Freunde in Spanien wieder, endlich.

Interviews, Kolumnen, Prozesse und Talks

Kebekus contra Kölnreporter am OLG

Pressefreiheit contra Privatsphäre. Der unglaubliche Rechtstreit am Kölner Oberlandesgericht zwischen mir und Komikerin Carolin Kebekus wegen eines Porträts über sie. Das Verfahren dauerte drei Jahre und war Thema in der Bild, der Rheinischen Post und im Hamburger Spiegel, Ausgabe 3-2017.

Mitarbeit als Kolumnist einer spanischen Zeitschrift

Zu Büschers Kolumnen (2017-2021) auf grada

Auf Recherche und ein Interview in Badajoz

Spaniens Tageszeitung hoy über meine Familie auf Recherche in Spanien

Talkgast in der Schwulenbar

Frühjahr 2019: Auftritt als "heterosexueller Journalist" beim Talk "Wie tolerant ist die Comunity" in Kölns Schwulenbar Ruhrpott, u.a. mit dem grünen Bundestagsabgeordneten Sven Lehmann und dem einst 1. schwulen Kölner Karnevalsprinzen Hugo Winkels als grandiosen Moderator (Link führt zum Talk, eigestellt auf facebook).

Artikel in der Voz de Galicia

Im August 2019 war ich Studiogast beim galicischen Radio. Daraufhin erschien dieser Artikel der Lokalzeitung.

Trotz oder Trost? Interviews in fünf Tageszeitungen

Tobias Büscher im Interview in der Süddeutschen Zeitung im Oktober 2020 zu seinem neuen Galicien-Buch, erschienen mitten in Coronazeiten bei DuMont.

Dasselbe Interview, geführt von SZ-Redakteur Sebastian Schoepp, brachten im November 2020 gleich vier große Schweizer Tageszeitungen:

Der Bund aus Bern, die Berner Zeitung, die Baseler Zeitung sowie der Tagesanzeiger aus Zürich. Kurioserweise erschien bei den Schweizern in der Überschrift das Wort Trost, in der SZ das Wort Trotz.

zählmarke

Nein, Cubas Präsident war ich nie ...

Dieses Dokument unten ist ein Presseausweis aus den 1990er Jahren, ausgestellt von der nordwestspanischen Xunta-Regierung beim Besuch von Fidel Castro in der Heimatregion seines Vaters.

Etwas irreführend ist dieser Ausweis aber schon. Daher: No, Comandante, Landeschef war ich noch nie. Das wäre ja sonst auch zu revolutionär.