Lugos römische Stadtmauer
Im Jahr 2000 erfüllte sich ein lang ersehnter Traum der Lugueños: Die UNESCO nahm ihre vollständig erhaltene römische Stadtmauer in die Liste des Weltkulturerbes auf.
von Tobias Büscher
Die Muralla-Stadtmauer umrundet die gesamte Altstadt von Lugo am Jakobsweg Camino Primitivo in Galicien. Und auch wenn sie an manchen Stellen immer wieder bröckelt, sie steht.
Römer hatten sie im 3. Jh. n. Chr. errichtet, sie sollte ein wichtiges Bollwerk des Imperiums sein: 8–12 m hoch und 4,5–7 m breit ist sie, 85 halbrunde Türme verstärkten den Ring.
Doch der strategische Wert erwies sich als gering. Im 5. Jh. kamen die Sueben und im 8. Jh. die Mauren. Mit der Mauer hatten sie keine Mühe, denn sie nutzten lieber gleich die zehn Stadttore, um Lugo einzunehmen.
Einst sollte die Mauer von Lugo abgerissen werden
Ernsthafte Gefahr drohte dem Bauwerk im Grunde erst in den 1930er-Jahren. Pläne tauchten auf, sie bei der Stadterweiterung niederzureißen.
Doch die Lugenser verteidigten ihren Schutzwall, der sie seinerseits selbst nie wirklich verteidigen konnte.
Und so heißt es in Lugo (80000 Einwohner) auch, die muralla schütze allenfalls vor winterlicher Kälte – und vor allzu modernem Zeitgeist. Und so ist sie bis heute eine der Highlights der Baukunst in Spanien.