Stierkampf in Madrid
Dieser Artikel widmet sich den Tradition des Stierkampfs in Spaniens Hauptstadt Madrid, der Termine und Kartenvorverkäufe. Hochburg ist die Arena Las Ventas. Weiterführende Infos siehe Stierkampf
In der Stierkampfsaison von März bis Oktober ist die Calle de la Victoria bei der Puerta del Sol sonntags morgens zur Aperitifzeit Treffpunkt der „aficionados“, der Liebhaber des Stierkampfes. Hier im Haus Nr. 3 oder (an großen Kampftagen) auch beim Schwarzhändler kauft man die Billets für den Eintritt in die größte Arena der Welt im Osten der Stadt. Eintrittskarten kann man auch an der Arena selbst bekommen, sollte dann allerdings schon zwei Tage vorher vorbeischauen (Metro Ventas) oder die Webseite von Las Ventas besuchen.
Stierkampf-Tickets im Kiez von Madrid
Praktischer und eindrucksvoller ist aber der Verkaufsschalter im Zentrum. Ein buntes Gedränge aus Wohlhabenden, Mittellosen, Touristen in Shorts und schreienden Kindern bemüht sich um Karten. Man diskutiert die letzten Neuigkeiten in puncto Stierkampf und geht anschließend in die Tavernen und Bars in den Gassen um die Calle de la Victoria, wo jeder an den Tresen beweist, der beste Kenner des Stierkampfes (corrida) zu sein. Arme und Reiche verbindet die Leidenschaft am traditionellen Ereignis.
Stierkämpfe während des Stadtfests San Isidro
Höhepunkt des Stierkampfes in Madrid ist die „Feria de San Isidro“ im Mai, wenn in der Madrider Arena die erfolgreichsten Kämpfer (Toreros, auch Matadores genannt) sogar täglich auftreten. Wenn Sie das Spektakel interessiert, sollten Sie noch vor dem Kartenkauf und einem Sherry oder Kaffee nahe des Verkaufsschalters zunächst einmal auf das Wetter achten.
Eine gute Corrida setzt Sonnenschein und Windstille voraus. Kein noch so guter Torero riskiert seine gewagten Aktionen mit dem schweren Stier bei starken Windböen. Ein flatterndes Tuch gefährdet ihn zu sehr. Grund genug, die Karten nicht im Voraus, sondern am selben Tag zu besorgen.
Pünktliche Madrilenen? Ja, bei Messen und Stierkämpfen
Wie Sie den Stierkampf dann erleben, hängt auch vom Sitzplatz ab. Die Karten sind preislich nach der Position der Plätze gestaffelt. Die besseren Plätze befinden sich in den unteren Reihen, nach oben hin werden sie billiger. Ein wichtiges weiteres Kriterium sind Sonne (sol) und Schatten (sombra).
Wenn die Corrida pünktlich um 17 Uhr beginnt (im Hochsommer wegen der Hitze gelegentlich erst um 18 oder 19 Uhr), ist die Arena noch halb vom Sonnenlicht bestrahlt. Besonders in den heißen Sommermonaten blendet das Licht, und man kommt ins Schwitzen. Dementsprechend befinden sich auch die Präsidentenloge (als Jury) ebenso wie die Kapelle und die nobleren Plätze auf der Schattenseite. Zu den Regeln des Stierkampfs
Mit den Aficionados auf der Sonnenseite
Es hat aber einiges für sich, Kopfschutz und Sonnenbrille mitzunehmen und sich direkt zwischen die Zuschauer auf den hohen Rängen der Sonnenseite zu setzen.
Die leidenschaftlichsten Zuschauer können sich die teuren Karten gar nicht leisten. Sie gehen beim Stierkampf am meisten mit und prägen ihn dementsprechend. Wer diese Stimmung hautnah miterleben will, sieht auch von oben noch genug.
Stierkämpfe seit 1934
„Plaza de Toros Monumental de las Ventas del Espíritu Santo“ heißt die Arena an der Calle de Alcalá Richtung Osten. Der Volksmund nennt sie aber einfach Las Ventas. 1934 wurde das Stadion eröffnet. Es ist eine Imitation des maurischen Mudéjar-Stils mit einer BacksteinAußenmauer, in die Keramik-Wappen der spanischen Provinzen eingelassen sind. Von den nach oben kreisförmig angelegten Zuschauerreihen blickt man auf einen Kampfplatz mit einem Durchmesser von 60 Metern.
Arena für 23 000 Menschen
Las Ventas fasst 23.000 Zuschauer und diente wegen seines gewaltigen Ausmaßes schon während der zweiten Republik als Ort politischer Demonstrationen.
Nach Francos Tod wurde hier 1977 der erste Wahlkampf nach jahrzehntelanger Diktatur veranstaltet. Gelegentlich nutzt man den Ort auch für Open-Air-Festivals und Rock-Konzerte. Die aficionados sind stolz auf das Stadion und gaben ihm den Spitznamen „Kathedrale des Stierkampfes“.
Stierkampf-Museum in Madrid
An der Nordseite der Arena Las Ventas bei den Pferdeställen liegt das Museo Taurino mit vielen Kuriositäten zum Stierkampf.
Hier sieht man Trachten, Häupter berühmter Stiere, Schuhe, Degen und Dolche, Gemälde, Stiche und plastische Modelle zum Thema. Das Museum ist ein Streifblick durch die Geschichte des Stierkampfes, auch anhand interessanter Stücke, wie die päpstliche Bulle von Papst Pius V. zum Verbot der Corrida aus dem 16. Jahrhundert. Plaza de Toros de Las Ventas, Calle Alcalá 237, vormittags geöffnet, Mo sowie an Wochenenden und Feiertagen geschlossen.
Aktuelle Termine Stierkampf in Madrid
aktuelle Termine für Stierkämpfe in Madrid siehe Las Ventas
Anfahrt zur Arena Las Ventas
Metro: Las Ventas (Linie 2 & 5)
Bus: 12, 21, 38, 53, 106, 110, 146
Leser-Kommentar zum Stierkampf
Gabriele S. schrieb am 22. Juli 2020 u.a.: "Ich finde es widerlich, dass man eine solche Stätte und deren Tierquälerei derart bewirbt, wie ihn Ihrem Artikel. Eine solche Volksbelustigung, bei der Tiere zu Tode kommen, ist in der heutigen Zeit nicht mehr akzeptabel. Bitte entfernen Sie diesen Artikel oder schreiben ihn um, damit nicht noch mehr Geld mit Tierleid verdient wird."