Im Baskenland spielen Frauen Pelota

Seit diesem Jahr erlebt die traditionell ausschließlich von Männern gespielte Ballsportart Pelota im Baskenland eine Revolution.  Rund 20 Frauen haben sich in Larrabetzu nahe Bilbao sportlich zusammengetan. Sie haben auch schon Wettkämpfe ausgetragen. Die Vorurteile waren groß.

von Marcos Fernández Vacas

Denn am Anfang mokierten sich viele über die kurzen Röcke, die sie beim Pelota-Spiel tragen. Aber es ist für sie einfach bequemer. In Härte und Kampfeswille stehen die Frauen des Vereins Txokoa den Männern in nichts nach.

Nun anerkannt von der Pelota-Föderation

Am 7. März 2015 war der historische Tag, der die Pelota-Kultur seitdem verändert hat. Vier Frauen traten in Larrabetzu zu einem Spiel an, das die offizielle Pelota-Föderation zum ersten Mal in der Geschichte des Sports anerkannte. Seitdem sind dem Verein weitere Spielerinnen zwischen 18 und 42 Jahren beigetreten. Im Moment jedoch trainieren und spielen sie nur die Doppelvariante, da sie physisch noch nicht den Individualwettbewerb durchstehen. Denn das Spiel mit dem kleinen Lederball gilt als eine der härtesten Sportarten der Welt.

Rückhalt aus dem ganzen Baskenland

Die 28-jährige Jone Goiri ist eine der Pionierinnen. Vor drei Jahren sah sie zwei anderen jungen Frauen an der Frontón genannten Wand spielen. Einen nach Nachmittag nach dem anderen. „Mit der Zeit hat es mich so richtig angefixt, da habe ich halt mitgemacht“, so die junge Baskin zur Tageszeitung El Correo. Seitdem bekommt sie immer mehr Rückhalt nicht nur von den Einheimischen aus ihrem Ort, sondern aus dem ganzen Baskenland. Ein solcher Bruch mit den Traditionen ist seit Monaten ein gefundenes Fressen für die Medien.

So angesehen wie Fußball

Das Pelota-Spiel ist ein fester Bestandteil der baskischen Kultur. Dort hat es mindestens einen so hohen Stellenwert wie der Fußball im restlichen Spanien. Bei besonders wichtigen Spielen oder Turnieren senden die regionalen Fernsehsender das Event live. Und da es nach dem Regelwerk ähnlich wie beim Tennis kein Zeitlimit gibt, geht es auch manchmal über den ganzen Tag. Ob die Frauen den professionellen Status bekommen steht noch aus. Jone hofft aber, viele heutige kleine Mädchen in 15 Jahren als Profi-Spielerinnen zu sehen.

 

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Literatur-Tipp

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