Spanische Fisch- und Meeresfrüchte

Spaniens Luxuskonserven

In der kleinen Konservendose befinden sich gerade mal 115 Gramm. Trotzdem zahlen Gourmets über 60 Euro für die Delikatesse. Für russischen Kaviar oder Foie gras wäre das ein Schnäppchenpreis - aber für acht Venusmuscheln in schlichter Lake?

Selbst Top-Gastronomen weltweit schätzen mittlerweile die Qualität der Konserven mit spanischen Fisch- und Meeresfrüchten. In so mancher Tapasbar in Spanien ziehen die Gäste die konservierten Leckereien frisch zubereiteten Häppchen vor.

Sogar in Feinschmeckertempeln in London und New York schwärmen die elitären Gäste vom einmaligen Genus.

Konserven sind bei uns verpönt

Hierzulande gelten konservierte Lebensmittel als zweite Wahl. Hohe Temperaturen zerstören Vitamine und verändern Struktur und Geschmack der Produkte spürbar.

Kaum ein Verbraucher möchte für die vermeintlich niedrige Qualität einen höheren und schon gar keinen Luxuspreis zahlen.

Konserven mit D.O. - Gütesiegel

In Spanien gelten konservierte Lebensmittel nicht als Ersatz für frische Lebensmittel. Im Gegenteil. Sie dürfen, ja müssen anders schmecken.

Und so manche Dose trägt die Auszeichnung D.O. - eine geschützte Herkunftsbezeichnung wie bei Wein und edlem Schinken.

Klasse statt Masse

Erst verarbeitet erreichen die konservierten Lebensmittel ihren optimalen Gütegrad. Die Veränderung der Faserstruktur und des Geschmacks ist kein unerwünschter Nebeneffekt sondern ein gewolltes Ergebnis.

Die Produzenten sind meist kleine Manufakturen – oft mit eigener Tapasbar. Rezepte und Produktionsverfahren sind dabei streng gehütete Geheimnisse.

Dosen-Qualität auf Sterneniveau

Selbst Sterneköche wie Paco Roncero schwören auf Fisch- und Meeresfrüchte aus der Dose. Der Betreiber des En Estado Puro am Boulevard Paseo del Prado in Madrid ist landesweit bekannt und richtete sogar mit zwei Kollegen das Hochzeitsessen für Prinz Felipe und seine Gemahlin Letizia aus. Seine Konserven stellt er selbstverständlich in liebevoller Handarbeit selber her.

Hochgenuss nach einem Jahr

Die konservierten Fische und Meeresfrüchte schmecken zwar schon direkt nach der Produktion, für den optimalen Geschmack brauchen sie aber eine angemessene Reifezeit.

Muscheln aus der Dose beispielsweise müssen ein Jahr lagern. Dann schmecken sie am besten, sagen die Spanier. Erst jetzt haben sich Muscheln und Marinade optimal verbunden.

Die Textur ist weich – das aromatische Muschelfleisch zergeht förmlich auf der Zunge.

Luxus für den kleinen Geldbeutel

Zugegeben – die Luxuskonserven aus Spanien kosten mehr als simple Fischkonserven aus Deutschland. Doch nicht für jede Dose muss der Genießer mehr als 60 Euro berappen.

Miesmuscheln in hervorragender Qualität gibt es schon für unter 2 Euro pro 100 Gramm. Dabei gilt: je größer die Muscheln, um so besser die Qualität.

Leckerer als Tapas

Tipp: Eine Dose (115g) bester Güte enthält sechs bis acht Muscheln. Mit einem Holzspießchen versehen und auf einem Teller ohne die Marinade angerichtet, sind sie lecker als Tapa zu einem Glas Wein.

Ideal ist auch ein Glas dunkler oder heller Wermut als Begleiter.sb/tb

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