Klischees über Galicier in Nordwestspanien
Als waschechter cabeza cuadrada (Vierkantschlüsselkopf) bin ich oft im nordwestspanischen Galicien, rund um Santiago de Compostela. Ach die Galicier, kein Klischee ist zu harmlos, wirklich.
Nichts gegen die Menschen in Nordwestspanien, da ganz oben links in der Ecke, wo es Orte gibt wie "Ende der Welt", "Sklaventum" und "Todesküste". Wenn Almodóvar dort dreht, zeigt er hutzelige Männchen mit der Kuh an der Leine, wenn Karikaturisten aus Madrid die Feder zücken, kommen dabei schiefe Maisspeicher heraus und als Fidel Castro, ein Nachfahre der Galegos, Anfang der 1990er Jahre dort zu Besuch war, wusste er: Galegos gelten in ganz Lateinamerika als die Hinterwäldler Europas.
Mit dem Regenschirm auf die Welt ...
Galicier sind unpolitisch und haben deshalb keine ETA
Galicier sind Fischer und glauben an Hexen
Galicier sind nur beim Wildpferdetreiben pünktlich
Galicier sind so unsicher, auf der Treppe weiß man nicht, ob sie rauf oder runter gehen
Galicier kommen schon mit einem Regenschirm auf die Welt
Galicier sind die Ostfriesen Spaniens
Galiciens Kühe heißen Blondie (Rubia)
Galicierinnen sind blond
Galicierinnen heißen Mariña, Galicier Fidel
Mariña pfeift Fidel hinterher, mit beiden Fingern im Mund
Fidel wird rot und läuft mit eingezogenem Kopf weiter
Wenn Fidel groß ist, bekommt er einen Vollbart und raucht Zigarre
Galicier sind zurückhaltend
Aber auch bei solchen Klischees? Klischees, nichts als Klischees... Ist das zu fassen? Natürlich ist es das. Hören Sie mal, ich kenn das Land seit Jahren und musste schon für DuMont ganze Bücher darüber schreiben. Alle diese Sprüche sind nicht die Spur übertrieben, sie treffen zu, sie sind präzise, und zwar aufs Wort. PS: ich geh dann mal Kartoffeln essen.
Klischees über Spanier:
Sie sind stolz wie Juan, essen ständig Schinken, erledigen alles morgen und sind feurig wie die Flammen an San Juan: mehr