Broto, Buerba und Nerín in den Pyrenäen Spaniens
In den Hochpyrenäen von Aragón liegen diese drei kleinen Dörfer mit viel Charme. Sie sind vor allem bei den Spaniern beliebt, die gerne hier in den Bergen Nordspaniens Urlaub machen.
von Tobias Büscher
Auf dem Weg nach Ainsa liegt mit Broto (500 Ew.) eine Siedlung mit alten Mauern, modernen Apartments und Geschäften, die wie Torla vom Tourismus profitiert.
Das Dorf liegt mitten in einer wunderwschönen aber strukturarmen Gegend, die von Landflucht betroffen ist. Südlich von Broto wird das immer deutlicher.
Ob man nun bei Savisé abbiegt und über Fanlo, Nerín und Buerba nach Ainsa gelangt oder die schnellere N 260 wählt, an einigen verfallenen Dörfern kommt man in jedem Fall vorbei. In den alten Kirchen wuchert seit Jahren das Unkraut und die Gassen sind völlig zugewachsen, seit die jüngeren Bewohner nur noch in den umliegenden Städten Arbeit finden.
Geisterdörfer und Schutzgebiete
Allerdings sind Dank der Nähe zum Nationalpark Ordesa auch einige sehr sinnvolle Projekte entstanden. Mehrere Häuser wurden dort als Feriendomizile oder Unterkünfte für den ländlichen Tourismus erbaut, in manchen einst ausgestorbenen Dörfern stehen wieder Baukräne.
Auch Buerba westlich von Fanlo war fast verlassen und hatte vorübergehend nur noch einen registrierten Bewohner. Am Ortsrand wurden einige Häuser vor der Bergkulisse des Ordesa-Parks gut hergerichtet, Stromleitungen gelegt, und die alten Bewohner haben eine neue Einnahmequelle entdeckt.
In den Sommermonaten bieten sie am Dorfplatz grob geschnitztes Holzbesteck und Olivenspieße an.
Nerín und die nahe Schlucht
Mit Holzgabeln zu essen, erzählen sie, sei ein ganz neues Geschmackserlebnis Das kleine Bergdorf Nerín liegt nur 6 km von der Añísclo-Schlucht des Ordesa-Parks entfernt, eignet sich also gut als Zwischenstation.
Man fährt von dort Richtung Schlucht bis zu einer Straßenkurve, wo man vor dem Einbahnstraßenschild parken kann. Von dort sind es noch einige Schritte bis zum Eingang der ausgeschilderten Schlucht (Cañón de Añísclo).
In 1281 m Höhe gibt es in Nerín einfache Pensionen, die möglicherweise kleinste Dorfkirche der Pyrenäen, aber keinen Supermarkt. Wer eine Tageswanderung durch die Schlucht unternehmen möchte (allein der Hinweg dauert 7 Std.), sollte sich vorher mit Verpflegung eindecken.
Erst vor kurzem hat in Nerín ein hervorragendes Panorama-Hotel eröffnet.
Unterkunft in Nerín
Palazio: unterhalb des Dorfkerns von Nerín, Tel. 974 48 90 02, hotelpalazio.com. Die Zimmer 202, 204 und 206 haben Balkone mit grandioser Aussicht auf die umliegenden Berge der Añísclo-Schlucht. Mit TV, Bad und Internetanschluss. 70 €.
Weiterführende Links
Wie die Pyrenäen entstanden
Natur und Nationalparks Pyrenäen