O Grove, Galiciens Fischerort mit etwas Glamour

O Grove lebt nicht nur von seinen Meeresfrüchten, seinem Hafen, seinen Bootsausflügen und Fischrestaurants. Denn in der Nähe liegt Julio Iglesias Ferieninsel A Toxa mit Spielkasino und im nahen Lanzada-Strand tauchen Frauen in die Wogen, weil sie ein Kind möchten. Auch bei deutschen Sprachschülern ist der Ort beliebt.

von Tobias Büscher

Bei Ebbe sammeln die Bewohner (10 000) von O Grove Herz- und Venusmuscheln am Strand, vom Hafen aus fahren Fischerboote sogar in Begleitung von Touristen zur Arbeit auf den Atlantik.

Die Markthalle am Hafen ist ein Eldorado für Fisch und Meeresfrüchte aller Art. Und passend dazu gibt es seit 1963 jeden Oktober das Fest der Meeresfrüchte, auf galicisch Festa do O Grove.

Das Fiesta-Plakat oben aber ist von 2013. Sollten Sie gerne zeichnen: einfach einen Illustrationsvorschlag für das entsprechende kommende Jahr einreichen (30 x 45 cm). 

Tavernen, Schmachtsänger und eine Kapelle aus Jakobsmuscheln

Die beiden Keltensiedlungen Siradella und Punta Castriño beweisen: rund um O Grove gab es schon vor 3500 Jahren Leben. Doch hoch her geht es hier erst seit 1909.

Damals bauten die Bewohner eine Brücke vom Festland zur vorgelagerten Insel A Toxa (spanisch La Toja).

Und über diese Brücke kommen heute die Reichen und Schönen zum Grandhotel, zum Thermalbad, zum Spielkasino. Vor allem der Schmachtsänger Julio Iglesias, selbst Galicier, kam früher gerne hierher, im Schlepptau eine ganze Horde von Boulevardjournalisten.

Ein Kuriosum auf A Toxa ist übrigens die örtliche Wallfahrtskapelle Unserer Jungfrau Carmen. Die ist komplett mit Jakobsmuscheln bedeckt. Und das Schild mit der Bitte NICHT BEMAHLEN überlesen Liebespaare nur allzu gerne. 

Schwanger werden am Lanzada-Strand

Vamos a la Playa. Dem kuriosesten Galiciens. Vorab aber noch schnell ein Tipp für Tierfans.

Im Aquarium von O Grove leben 1500 Meerestiere aus dem Atlantik in 18 Becken:

Punta Moreiras s/n
Tel. 986 73 23 27
 acuariodoogrove.es
 Juli, Aug. tgl. 10-20, sonst Mi-Fr 10-19, Sa,So 10-20 Uhr.

Von den Dimensionen noch beachtlicher aber ist tatsächlich der nahe Lanzada-Strand südlich von O Grove. Er toppt mit sieben Kilometer Länge alle anderen Playas Galiciens und ist im Hochsommer heillos überlaufen.

Doch auch bei Vollmond um Mitternacht bekommt der Strand Besuch: von Galicierinnen.

Sie hocken im Wasser und warten sieben Wogen ab, weil sie glauben: jetzt werde ich schwanger. Dahinter verbirgt sich ein Mix aus Spaß und Aberglaube.

Und der hat durch und durch keltische Wurzeln. Denn die Galicier glauben an Gott genauso (wenig) wie an die keltische Macht der vier Elemente Erde, Luft, Feuer und Wasser.

Highlights in O Grove

Zwei Dinge sind es, die Sie bei einem Besuch des Fischerorts nicht verpassen sollten. Da ist zum einen der Markt am Hafen, wo Seeteufel, der Käse San Simón und auch jede Menge Serrano-Schinken ausliegen.

Und echte Abenteurer sollten über die Organisatoren von Pescanatur mal einen Ausflug auf einem Fischerboot machen. Doch Vorsicht. Das ist nichts für schwache Gemüter: zur Reportage

Auch bei Sprachschülern beliebt

O Grove ist auch bei Sprachschülern beliebt, denn hier gibt es einige Spanischkurse für Anfänger und Fortgeschrittene. Dazu gehört die Escuela Internacional de Lenguas Rías Bajas:
Rúa Corgo 35
E-36980 O Grove (Pontevedra)
España
Tel. 0034-986-73 26 29

Zwar sprechen die Bewohner nicht Hochkastilisch wie die in Salamanca, dafür gibt es vor allem im Sommer zur Grammatik das Meer gleich um die Ecke, einen tollen Hafen und Ausflugsboote.

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