Präsentation der Karwoche von Rioseco nahe Valladolid
Die Semana Santa von Medina de Rioseco nahe Valladolid ist eine der spektakulärsten Osterfeste in Spanien. Auch im Jahr 2013.
von Marcos Fernández Vacas
Während einer feierlichen Zeremonie im Real Monasterio de San Agustín (Königliches Kloster des Heiligen Augustin) von Rioseco haben offizielle Vertreter die diesjährige Karwoche vorgestellt. Die Organisatoren dieser altehrwürdigen Veranstaltung sind die Stadt Medina de Rioseco, der Lokale Rat der Karwoche und das Zentrum für Touristische Initiativen Ajújar.
400 Jahre Karwoche in Rioseco
Ramón Perez Castro, Professor für Kunstgeschichte an der Universität von Valladolid, brachte dem Publikum die mehr als 400-jährige Geschichte der christlichen Tradition seines Heimatortes nahe. Das vorgestellte Video „Pasan los pasos. La Semana Santa de Medina de Rioseco: Fiesta de Interés Turístico Internacional“ (Die Schritte gehen vorbei.
Die Karwoche von Medina de Rioseco. Fest von internationalem touristischem Interesse) gibt einen Einblick in die Kultur der Osterwoche, wie sie in den Provinzen Burgos und Valladolid noch heute vorzufinden sind.
Der Heilige Longinus und die Leiter
Hunderte spanische Laienbruderschaften (cofradías) feiern seit dem 16. Jahrhundert mit Inbrunst das Leiden und die Auferstehung Christi. Ähnlich wie in Andalusien tragen Männer Holzskulpturen von Meistern der Schnitzkunst aus dieser Zeit, wie etwa Juan de Juni. Zwei der wichtigsten Figuren haben ihren Auftritt am Karfreitag.
Der Volksmund nennt sie 'El Longinos' (Der Heilige Longinus) und 'La Escalera' (Die Leiter). Sie symbolisieren Leiden und Auferstehung Christi: Longinus war der Soldat, der Jesus am Kreuze in die Seite stach; die Leiter ist die Auffahrt in den Himmel.
Jesus gefesselt an der Säule
Doch schon an Gründonnerstag ist in Rioseco eine Menge los. Fast ein Dutzend Prozessionen mit Namen wie „Die Geißelung“ (La Flagelación), „Jesus gefesselt an der Säule" (Jesús Atado a la Columna) oder „Ecce-Homo“ ebnen sich den Weg durch die engen Gassen der Stadt.
Am Karfreitag gibt es zusätzlich zu den bereits erwähnten den „Christus des Friedens“ (El Cristo de la Paz) oder „Christus der Kummervollen“ (Cristo de los Afligidos). Auch diese stammen direkt von den Laienbruderschaftend des 16. Jahrhunderts ab.
Neben den religiösen Riten verzichten die Einwohner Riosecos in diesen Tagen nicht auf den Verzehr der Leckerbissen ihrer Region, darunter Lammbraten und Küken.
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