Spaniens Sternekoch Nacho Manzano

Nacho Manzano ist einer der erfolgreichsten Köche Spaniens. Sein Restaurant Casa Marcial im asturischen Ort Arriondas ist preisgekrönt. Daneben besitzt er noch vier weitere Restaurants, eines davon in London. Doch zu Kopf gestiegen ist das dem Mann nicht. Ich habe ihn bei einem Gastroevent in Soria getroffen.

von Tobias Büscher

Palacio de la Audiencia in Soria im Oktober 2016. Es läuft gerade das Gastrofestival zum Thema Steinpilze. Vor dem Publikum steht ein Mann, zeigt auf den Steinbutt und die Pilze vor ihm, was er gleich zubereitet - und läuft zum Ofen.

Er öffnet ihn, greift mit der bloßen Hand hinein und tut so, als würde er sich die Finger verbrennen. Das Publikum brüllt vor Vergnügen. In der ersten Reihe sitzen eine ganze Reihe preisgekrönter Kollegen.

Einer davon, Héctor López, donnert in den Saal: Nacho, ich ruf den Krankenwagen.

Wer da auf der Bühne den Clown spielt, ist im echten Leben einer der erfolgreichsten spanischen Köche, auch wenn ihn bei uns kaum jemand kennt: Nacho Manzano und seine Schwester Esther haben die Gastroszene ordentlich aufgemischt.

Sie ist immerhin die erste Asturianerin, die einen Michelinstern bekam. Er selbst hat zwei davon. Und die Frau an seiner Seite ist die Köchin Dulce Martínez.

Ich koche gut? Das ist meine Oma schuld

Im Interview erzählt mir Nacho nach seinem Bühnenauftritt, er sei unter Frauen groß geworden. Und besonders inspiriert habe ihn seine Großmutter Gloria. Im gleichnamigen Restaurant in Oviedo hängt entsprechend ihr Foto.

Und was sie dem kleinen Nacho einst kochte, steht auf der Speisekarte: Schinkenkroketten für 13,20€, der Bohneneintopf Fabada Asturiana für 19,80€ und der Milchreis Arroz con Leche für 6€.

Für innovativere Kreationen mag der Asturier seine Preise bekommen haben. Doch die traditionelle Küche aus Omas Zeiten kocht er offensichtlich noch immer am liebsten. Auch im fernen London.

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