Tauchspots auf Mallorca, der Perle des Mittelmeers
Die Unterwasserwelt von Mallorca ist für viele Taucher das Paradies des Mittelmeers. Die größte Artenvielfalt gibt es im Südwesten rund um die Dracheninsel Dragonera. Fans von dunklen Gängen und bizarren Gebilden finden ihr Glück in der Höhlenlandschaft vor der Halbinsel Victoria im Nordosten von Mallorca. Wracktaucher kommen im Süden und Südwesten auf ihre Kosten.
Von Melanie Kogler
Die Baleareninsel Mallorca strotzt gerade so vor großartigen Tauchspots und ist bei vielen Sporttauchern völlig zu Recht als Tauchparadies bekannt.
Kein Wunder, denn die meist felsige, über 550 km lange Küstenlinie und die vielen kleinen und großen Inseln rund um Mallorca sind Heimat unglaublich vieler Meeresbewohner.
Die erfahreneren Froschmänner und Froschfrauen finden zudem eine faszinierende Höhlen- und Tunnellandschaft sowie zahlreiche Wracks vor. Aber auch Anfänger kommen voll auf ihre Kosten.
Bereits in fünf Metern Tiefe befinden sich atemberaubende Spots. Tauchen ist das ganze Jahr über möglich. Die Wassertemperatur schwankt zwischen 13 Grad im Winter und 28 Grad im Hochsommer.
Viele Tauchboote sind allerdings nur von April bis Ende Oktober in Betrieb. Für jeden ist etwas dabei. Zu den schönsten Plätzen zählen die rund 30 Tauchspots rund um die sagenumwobene Insel Dragonera vor der Südwestküste Mallorcas.
Früher hausten Piraten auf der Dracheninsel. Heute gehört sie voll und ganz hunderttausenden Eidechsen. Diese kleinen Drachen, die Dragós, haben Mallorcas Schwesterinsel auch den Namen gegeben.
Barakudaschwärme und Adlerrochen
Dragonera ist 1995 zum Naturreservat erklärt worden. Seither ist Fischen und Ankern vor der Insel verboten. Deshalb gibt es hier eine enorme Artenvielfalt und einen Fischreichtum wie sonst selten im Mittelmeer.
Taucher entdecken hier weitab von Ballermann und Co die ursprüngliche Unterwasserwelt mit ihrer bunten Flora und Fauna. Und das obwohl Millionen von Europäern jährlich ihren Urlaub auf der Insel verbringen.
Am besten erreichen Taucher die Spots von Tauchbasen um Port Andraitx und San Telmo. Einmal in Neptuns Reich abgetaucht, begegnen einem riesige Barakudaschwärme und Adlerrochen. Muränen gucken lauernd aus ihren Höhlen und unter so manchem Gegenstand der eigentlich nicht hierher gehört, wie eineToilette samt Deckel und Spülkasten, flüchtet ein Oktopus.
Auch Seepferdchen, Delfinen und Schildkröten sind mit etwas Glück anzutreffen. Und, wie könnte es vor der Dracheninsel anders sein, natürlich Drachenköpfe.
Ein weiteres Naturschutzgebiet und somit Hi ghlight der Artenvielfalt liegt nur 17 km südlich des Hafens von Santanyi. Im Meeresnationalpark rund um die Insel Cabrera findet der Taucher noch gänzlich unberührte Natur.
Wracktauchen: U-Boot B1, Conger und MS Goggi
Südlich der Hauptstadt Palma liegt die felsige, unbewohnte Isla del Sec. Vor ihrer Küste liegen einige alte Schiffwracks. Diese sind speziell für Taucher dort positioniert worden und garantieren spannende Tauchgänge.
Nur wenige Bootsminuten zurück in Richtung Palma liegen gleich vier große Wracks in 24 bis 35 Metern Tiefe. Weitere gesunkene Schiffe gibt es nur wenige Bootsminuten nördlich von Alcúdia auf Grund. Die 20.000 Einwohner Gemeinde liegt an der mallorquinischen Nordküste.
Dort versenkte das spanische Militär 1949 das immer noch gut erhaltene U-Boot "B1". Für Profis ist auch das Conger Wrack vor Dragonera ein absolutes Highlight.
Es liegt in 34 Metern Tiefe und bietet etwa 20 Meeraalen und Muränen von gewaltiger Größe ein zu Hause. Eine Erkundung wert ist auch das Wrack der MS Goggi vor der Bucht von Sant Elm, einer kleinen Stadt westlich von Port Adraitx. Im Wrack wohnen Barakudas, Brassen und Oktopusse.
Mit Flossen in den Neptun-Tempel
Auf fast ganz Mallorca kommt überwiegend Kalkstein vor. Dieser Stein ist der Ursprung der faszinierenden und mythischen Höhlenwelt, die es rund um Mallorca zu erkunden gilt.
Ein absolutes Muss für Fans der dunklen Gänge und bizarren Gebilde ist die Höhlenwelt vor der Halbinsel Victoria im Nordosten von Mallorca. Hier lassen sich dutzende Grotten und Unterwasserhöhlen wie beispielsweise der Neptun-Tempel betauchen.
Auch auf der Halbinsel Formentor, dem nord-östlichsten Punkt der Baleareninsel, gibt es Unterwasserhöhlen. Weiter im Süden, zwischen Porto Cristo und der Cala Figuera befinden sich ebenfalls zahlreiche Tunnel und Gänge.
Bis zu 30 Meter weit reichen die Unterwasserhöhle in den Fels hinein. In der Kathedrale der Steine an der Cala Figuera fühlt sich der Taucher winzig klein im Vergleich zu den riesigen Steinformationen.
Mallorca ist mit nur 2,5 Flugstunden Entfernung von Deutschland ein nahegelegenes Paradies für Profis und Anfänger gleichermaßen. Tauchen Sie ein in die bunte, vielfältige und abenteuerreiche Unterwasserwelt.
Die Autorin
Melanie Kogler ist Schauspielerin und Moderatorin. Seit sie 2006 ihre Schauspielausbildung an der European Film Actor School in Zürich abgeschlossen hat, ist sie auf verschiedenen Bühnen im deutschsprachigen Raum und im TV zu sehen. Und sie schreibt gerne. Für dieses Magazin beispielsweise hat sie auch ihre spanische Kollegin María Valverde porträtiert.