
Ausflüge ab Barcelona
Es gibt so einiges zu sehen rund um Barcelona. Von der Römer-Metropole Tarragona über das jüdische Zentrum in Girona bis hin zum surrealistischen Dreieck von Dalí.
Tarragona. Knapp eine Stunde fährt man von Barcelona mit der Bahn in die Provinzhauptstadt Südkataloniens, die auf einem felsigen Hügel am Mittelmeer thront. Sie ist eine stillere Stadt als Barcelona, beschaulicher und weniger hektisch.
Das Zentrum ist die Rambla Nova als wichtigste Promenade, doch ganz anders als in Barcelona und Girona sind die Geschäfte hier weniger chic.
In den Seitengassen reihen sich die Gemischtwarenhändler aneinander, an den Häuserwänden der Seitengassen hängen Käfige für Kanarienvögel und vom Balcó de Mediterrani hat man einen weiten Blick auf das Meer, den Hafen und den Strand.
Das römische Tarraco war ein wichtiger Stützpunkt für die Romanisierung Spaniens. Wo heute die Kathedrale steht, erhob sich einst der Augustus-Tempel. Andere Zeugnisse des Imperium Romanum sind geblieben, seien es die römische Stadtmauer oder die Schätze in den Museen Tarragonas.
Die einstigen Stadthalter ließen ab dem ersten Jh. vor Chr. an den natürlichen Hängen nahe am Meer Zuschauerränge einmeißeln, die Teile eines imposanten Amphitheaters mit bis zu 15 000 Zuschauern werden sollten.
In der Mitte des Amphiteatre sind noch Reste einer Basilika zu sehen, die im Mittelalter aus den Steinen des Theaters errichtet worden ist. Nahezu unversehrt ist dagegen der Arc de Berà knapp 20 km von Tarragona, ein gewaltiger Triumphbogen über der einstigen römischen Via Augusta.
Nicht minder beeidruckend ist der Pont de Ferrers vor den Toren der Stadt, ein Aquädukt aus der römischen Kaiserzeit. 25 km war die bauliche Meisterleistung einst lang.
Girona, die heimliche Schönheit
Sie ist die wichtigste Stadt des katalanischen Nordens, besitzt wunderschöne pastellfarbene Hausfassaden am Fluß Onyar und einen attraktiven Altstadtkern.
Und dennoch ist Girona eine wenig besuchte Stadt, mag dies an dem nördlich gelegenen Dalí-Museum in Figueres liegen, an dem Reiz des nur 100 km entfernten Barcelona oder schlicht am Sonnenhunger der Touristen, die es zu den weiten Stränden zieht.
Dabei lässt es sich in den Gassen der Altstadt wunderbar flanieren, wo in den Restaurants erstklassige katalanische Küche geboten wird: z.B. Zicklein mit Birnen und Langusten, Wildschwein oder Rebhuhn aus den nahen Wäldern der Pyrenäen oder gelungener Karamellpudding (flan).
Noch mehr fürs Auge ist das Kathedralenmuseum mit seinem berühmten Schöpfungsteppich aus dem 11. Jahrhundert, das stille jüdische Viertel mit seinem Kulturzentrum Bonastruc ça Porta, die Arabischen Bäder, Klöster und Maueranlagen aus der Römerzeit.
Wer gerne einkauft, ist wiederum an der Rambla Llibertat goldrichtig, wo auch ein gut geführtes Tourismusamt residiert. In den Läden hier und in den Seitengassen gibt es zahlreiche Spezialitäten der Stadt und der Umgebung: Vom Schaumwein Freixenet bis zur farbenfrohen Keramik und französisch inspirierter Mode. Einen ganzen Tag sollte man für diese Stadt schon einplanen.
Die Dalí-Route
Wer die spanische Mittelmeerküste liebt, strandet zumeist vorher noch in Figueres mit seinem surrealistischen Aushängeschild, dem Dalí Museum.
Das weltberühmte Museum öffnet Di-So 10.00 - 17.15 Uhr. Doch auch wenn der Rebell mit seinem markanten Bart und den in den Augen seines Vaters übergeschnappten Ideen hier sein Lebenswerk schuf, lebte er bis zu seinem Tod 1989 lieber in Cadaqués, wo er mit seiner russischstämmigen Frau Gala ein heute zu besichtigendes Anwesen einrichtete.
Sehr viel weiter südlich gelangt man schließlich nach Pùbol, wo Dalí seiner Gala ein Landschlösschen kaufte. Was in Cadaqués die überdimensionalen Eier an dem Anwesen, sind hier im Garten langgezogene Elefanten auf zierlichen „Streichholz-Beinchen“.
Wandern und Reiten durch das Vulkangebiet Garrotxa
Etwas Abseits von den Wellen des Mittelmeers liegt nordwestlich von Girona das Vulkangebiet der Garrotxa. Hügelige Vulkankrater prägen das Bild des katalanischen Naturparks.
Gefahr droht nicht, denn seit 11 500 Jahren gibt es keine Eruption mehr, die Krater gelten als ruhend. Unruhig soll es in der Gegend allerdings nach Dunkelheit werden, denn in den Buchenwäldern lebt „El Folet“, ein nur 40 cm großer, ausgesprochen gewitzter Kobold, der manch abergläubischem Bewohner die Fensterläden schließen läßt. Denn käme er herein, nichts stünde mehr so da wie vorher ...
Das spanienweit einmalige Gebiet besitzt ein Netz gut ausgeschilderter Wanderwege und Hinweisschilder an den Parkplätzen. Sie liegen entlang der GE 524 zwischen dem Städtchen Olot und dem schmucken Ort Santa Pau.
Ein besonders schöner Wanderweg führt durch den Wald Fagada d´en Jordà zu den Kratern Santa Margarida und Corscat.
Von Olot erreicht man den Parkplatz des Informationszentrums an der GE 524 mit dem Bus oder dem eigenen Wagen nach ca 4 km. Die Wanderung dauert 3 Stunden und führt über einen leichten, 9 km langen Pfad.
Ab dem Parkplatz überquert man die Straße und läuft dem Hinweisschild Fagada d´en Jordànach, dann nach fünf Minuten Richtung Volcà Santa Margarida.
Es geht durch schattigen Laubwald vorbei an dem Kirchlein Sant Miguel zum Krater Santa Margarida (1,5 Std.), zu dessen Rand der Aufstieg etwas steil wird. Vom Kraterrand kann man einen kleinen Pfad zu einer winzigen Kapelle herunter steigen und auf der anderen Seite wieder aufsteigen.
Vom nördlichen Rand des Volcà geht es weiter, durch das Gelände eines alten Bauernhofs mit kleinem Kiosk, Gärten, Federvieh und dösenden Hunden.
Dann folgt man, die Straße des GE 524 überquerend, dem Schild Volcà Croscat, bis dieser sich linkerhand erhebt. Nach dem Restaurant Masnou geht es zunächst rechts und dann wieder dem Hinweisschild Fagada d´en Jordà folgend zum Ausgangspunkt zurück.
Weiterführende Links
