Mérida - Stadt der Römer
Heute wohnen in der Hauptstadt der Extremadura nur provinzielle 40 000 Einwohner. Zur Römerzeiten war sie für damalige Verhältnisse mit gut 50 000 Einwohnern eine gewaltige Metropole.
Mit Kaiser Augustus fing alles an. 25 v. Chr. ließ er die Colonia Emerita Augusta für seine abgekämpften Veteranen der V. und X. Legion gründen.
Er wollte die Kolonie am Río Guadiana in kürzester Zeit zum urbanen Stolz der Provinz Lusitania machen, was ihm auch gelang.
Wer aus Andalusien kommt, erkennt die damalige Bedeutung Méridas schon an der römischen Brücke, einer 60-bögigen, 790 m langen Konstruktion aus Granitquadern, über die noch Anfang der 90er Jahre des 20. Jhs. der Autoverkehr rollte.
Mérida: Hippodrom und Tempel
Weitere Schätze sind ein weitgehend überwuchertes Hippodrom für Wagenrennen, Reste der Tempel für Mars und Diana, Thermen, zwei halb verfallene Aquädukte, ein 15 m hoher Triumphbogen und vor allem das beeindruckende Teatro Romano im archäologischen Park von Mérida.
Rund 6000 Besucher nahmen damals auf den halbkreisförmigen Rängen Platz und sahen sogar Seeschlachten mit kleinen Booten, wofür der Boden geflutet wurde.
Das Theater hat noch lange nicht ausgedient.
Im Juli gibt es vor dem zweistöckigen Bühnenhaus mit den korinthischen Säulen und Statuen die Sommerfestspiele des antiken Theaters. Gladiatoren traten gleich nebenan in dem weit größeren, ovalen Amphitheater auf, und hinter dem Theater liegen noch Reste einer Patriziervilla (Casa del Anfiteatro) mit besonders schönen Mosaikböden.
Museo Nacionál de Arte Romano
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite fällt das große Museo Nacional de Arte Romano auf, ein Ziegelbau des Stararchitekten Rafael Moneo. Das Römische Nationalmuseum zeigt Friesen, Mosaike, Glas, Schmuck, Münzen und Skulpturen in 30 geräumigen Sälen.
Informationen zu Mérida
Neben dem römischen Theater, Tel. 924 31 53 53
Hotels
Parador Vía de la Plata, Pl. Constitución 3, Ruhig und geräumig, ein barocker Konvent mit maurischem Flair (17. Jh.).
Cervantes, Camilo José Cela 8, Zentral, Parkplatz, TV und Klimaanlage.
Restaurants
Mesón Extremeño, José Ramón Melinda 5, Eintöpfe aus Lamm, Ziegen oder Schweinefleisch, auch kalte Gemüsesuppen (gazpacho); nahe dem römischen Theater.
Méridas Umgebung
32 km östlich von Mérida kam in der burggekrönten Kleinstadt Medellín (2500 Einw) der Mexiko-Eroberer Hernán Cortés (1485-1547) zur Welt, dem selbstredend eine große Statue auf dem Hauptplatz gewidmet ist.
60 km südlich Richtung Sevilla befindet sich das mauerumringte Zafra (14 000 Einw.) mit seinen platanenbewachsenen Plätzen und einem zum Parador umgebauten arabischen Alcázar (15. Jh.).
Nach Westen geht es Richtung Portugal über die geschäftige Stadt Badajoz 80 km bis nach Olivenza (10 000 Einw.). Mit seinem weißen Marmor und den farbigen Fassadenkacheln verströmt der Grenzort ein elegantes, portugiesisches Flair. Kein Wunder, denn er gehörte noch bis 1801 zum Nachbarland. Seit 1964 steht die Altstadt unter Denkmalschutz.
Unterkunft
Parador de Zafra, Pl. Corazón de María 7, Tel. 924 55 45 40, #fa#924 55 10 18. Traumhafter Grafenpalast aus dem 15. Jh. als wahre Oase der Ruhe. Mit Gärten und Pool.
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