Miesmuscheln aus Galicien in der Kritik
Die Produktion und der Export von Miesmuscheln ist neben dem Fischfang wichtig für Galicien. Nun warnen das französische Gesundheits- und das Landwirtschaftsministerium vor dem Konsum der mejillones.
von Marcos Fernández Vacas
Vor gut einem Jahr musste Aldi Nord das Meeresfrüchtesortiment der Marke Gourmet Fruits de mer aus den Regalen nehmen. Nun trifft es die Franzosen mit Miesmuscheln aus Galicien. Nach dem Verzehr häuften sich Fälle von Brechdurchfall. Deshalb warnt die französische Regierung vor dem weiteren Konsum und kündigt Rückrufaktionen der entsprechenden Lebensmittelläden an, so La Voz de Galicia.
Rückruf der Muscheln trifft Rías Baixas schwer
Für die galicische Hersteller ist dies ein herber Schlag. Insbesondere der Wirtschaftsraum der Rías Baixas in den Provinzen A Coruña und Pontevedra sind von den angekündigten Maßnahmen Frankreichs betroffen. Die spanischen mejillones sind ein Exportrenner Galiciens.
Und Frankreich der Hauptabnehmer dieser Molluskenart, da sie im Land der nouvelle cuisine als eine Delikatesse gilt. Die Ministerien warnen vor dem Verzehr der Muscheln, die nach dem 25. März in den Handel kamen. Bereits am 9. April stoppten sie den Verkauf in den Großmärkten.
Durchfall, Erbrechen oder Fieber
Gesundheits- und Landwirtschaftsministerium warnen vor den Folgen der Lebensmittelvergiftung nach dem Essen der Meeresfrüchte. In den aufgetretenen Fällen kam es zu „lipophiler Intoxikation“, die zu Durchfall, Erbrechen und Magenkrämpfe führte. Einige Betroffene hatten Kopfschmerzen und Fieber bis zu 18 Stunden nach dem Verzehr der Miesmuscheln.
Die Anzahl der Erkrankten ist nicht bekannt. Die Xunta de Galicia wartet zurzeit auf den offiziellen Bericht Frankreichs. Für Deutschland besteht keine Gefahr, da die hiesige Gastronomie und der Lebensmittelhandel sich nicht in der Muschelsaison befinden.
Muschelproduktion eingestellt, Algen sind die Übeltäter
Bereits vor einigen Tagen hat die Regierung Galiciens die Produktion der Miesmuscheln in den Rías Baixas gestoppt. Experten sind sich sicher: Nicht die Miesmuscheln selbst sind toxisch, sondern eine Algenart (Dynophysis) verunreinigt sie. Um dies zu verhindern, gibt es in den galicischen Produktionsstätten Alarmsysteme, die diesmal aber aus ungeklärten Gründen nicht funktionierten.
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