Kürzung an Spaniens Flughäfen
Spaniens Verkehrsministerium kürzt die Stundenkapazität von 19 Regional-Flughäfen. Diese Maßnahmen gelten ab Oktober. Betroffen sind Standorte mit weniger als 500.000 Fluggästen im Jahr.
von Marcos Fernández Vacas
Mit der Kürzung will das Verkehrsministerium zusammen mit AENA, der staatlichen Flughafengesellschaft Spaniens, 2013 die Verluste der kleineren Standorte auffangen. Gleichzeitig sollen die Geschäftsflächen der großen Flughäfen erweitert werden. Spanien verfügt über 52 kommerzielle Flughäfen, davon 47 mit Publikumsverkehr.
Zuwenig Fluggäste
Wie die Online-Portale überregionaler spanischer Zeitungen berichten, hat Verkehrsministerin Ana Pastor gestern in einer Pressekonferenz mitgeteilt, die Stundenkapazität von insgesamt 19 Flughäfen um ein Drittel kürzen zu wollen.
Statt 2002 werden sie nur 725 Stunden aktiv sein. Mit dieser Maßnahme soll der tatsächlichen Nachfrage entsprochen werden. Viele Flughäfen haben wenig Publikumsverkehr, weil die Standorte zu nah beieinander liegen. Dies ist der Fall bei Logroño, Vitoria und Burgos, die auf kaum 50.000 Fluggäste im Jahr kommen.
Albacete hat sogar nur 8.400 Kunden im Jahr und muss mit Alicante und Murcia konkurrieren. Die betroffenen Flughäfen sind: Albacete, Algeciras, Badajoz, Burgos, Córdoba, León, Logroño, Huesca, Madrid-Cautro Vientos, Madrid-Torrejón, Melilla, Pamplona, San Sebastián, Sabadell (Barcelona), Salamanca, Son Bonet (Mallorca), Valladolid.
Hinzu kommen die Standorte Ceuta und Melilla, die jedoch nur von Hubschraubern angeflogen werde.
Neues Flughafen-Marketing
Durch diese Maßnahmen sollen für 2013 die Verluste der Flughäfen um die Hälfte gekürzt werden. Im Jahr 2011 betrugen diese über 70 Millionen Euro, so die Ministerin auf der Pressekonferenz. Weiterhin sorgt die allgemein schlechte Wirtschaftslage in Spanien für einen stetigen Rückgang der Nachfrage.
Außerdem hat AENA Schulden von über 15 Milliarden Euro und muss 400 Millionen an Zinsen zahlen. José Manuel Vargas, Präsident von AENA, versicherte, dass nur kleine Flughäfen betroffen sind und das beispielweise kein Terminal von Madrid-Barajas geschlossen wird.
Geplant sind weiterhin die Entwicklung eines speziellen Flughafen-Marketings oder eine öffentliche Ausschreibung, um mehr Geschäfte in die Flughäfen zu bringen. Insgesamt soll die Geschäftsfläche der sieben größten Flughäfen Spaniens um 20%, also 22.000 Quadratmeter, vergrößert werden.
Entsprechend hoffen die Betreiber auf entsprechend hohe Einnahmen pro neuem Fluggast.