Paz Vega: Spanische Schauspielerin aus Leidenschaft

Paz Vega gehört zu den beliebtesten spanischen Schauspielerinnen. Schon als Kind begeisterte sich die Sevillanerin für Filme. Und heute ist sie ein natürlich gebliebener Star.

von Andrea Bellok

„Als ich noch klein war und mein Vater gegen acht Uhr sagte: „Es ist Zeit fürs Bett“ ließ ich die Tür einen Spalt offen und guckte die alten Schwarz-Weiß Filme, die meine Eltern ansahen und das fand ich toll!“

Der Name der Großmutter

Eigentlich heißt sie María Paz Campos Trigo. Doch der Nachname ihrer Großmutter gefiel ihr so gut, dass sie nun den Künstlernamen Paz Vega („Friedens-Aue“) hat.

Die Sevillanerin entdeckte mit 15 ihre Leidenschaft für das Schauspiel in der Escuela de Teatro del Colegio San José und studierte zwei Jahre am Centro Andaluz de Teatro.

Ihr Studium der Kommunikation brach sie nach zwei Jahren ab und ging stattdessen nach Madrid mit dem Traumziel Schauspielerin. Sie jobbte als Kellnerin und ging zu jedem zweiten Vorsprechen.

Schauspieler-Debut im TV

Schließlich wurde sie für das Fernsehen entdeckt und spielte von 1997 bis 1999 unter anderem in "Siete vidas", der spanischen Version von "Friends" mit.  1998 debütierte sie in ihrem ersten Kinofilm "Zapping".

2001 folgte dann mit der Hauptrolle in „Lucía und der Sex“ unter der Regie von Julio Medém der Durchbruch als Filmschauspielerin. Für die Rolle der Lucía in dem komplizierten Erotik-Drama  erhielt sie den Goya, den wichtigsten spanischen Filmpreis, als beste Nachwuchsschauspielerin sowie den Premio Onda und den Premio Sant Jordi.

Es folgten Zusammenarbeiten mit Kultregisseur Pedro Almodóvar (Sprich mit Ihr) und Vicente Aranda (Carmen).

Zwischen Sevilla und Hollywood

Die Rolle der rassigen Andalusierin scheint der bildschönen Paz, die wegen ihrer dichten Augenbrauen und dem strahlenden Blick etwas an Penélope Cruz erinnert, wie auf den Leib geschrieben.

Dennoch möchte sich die dreifache Mutter, seit 2002 mit dem Venezolaner  Orson Salazar verheiratet, nicht auf dieses Klischee festlegen: „I don't want to play only Latin women. I want to have roles in English“.

2004 gelang ihr dann mit der Komödie „Spanglish“ der Sprung nach Hollywood. An der Seite von Adam Sandler spielte sie die mexikanische Haushälterin Flor, die sich in den USA ein besseres Leben erhofft.

Auch für diese Rolle erhielt Paz Vega zwei  Auszeichnungen in den USA.

Trotz Ruhm keine Diva

Mittlerweile blickt die Spanierin auf eine Karriere von 41 Spielfilmen  und TV-Filme zurück. Trotz Ihres internationalen Erfolges bleibt sie Ihrer andalusischen Heimat verbunden.

Schließlich ist sie fest in der andalusischen Kultur verankert: Ihr Vater ist Stierkämpfer und ihre Schwester Flamencotänzerin. So erhielt sie als kulturelle Botschafterin bereits die Medalla of Andalucía, die Medalla de Sevilla und die Medalla de Oro de Sevilla.

Obwohl sie Penélope Cruz sehr schätzt, mag sie den Vergleich mit der berühmten Kollegin übrigens nicht: “Ich bin nicht Penélope Cruz. Ich bin Paz Vega.

Es gibt nur eine Penélope Cruz, und die ist fantastisch.” Zickenkrieg jedenfalls klingt anders, und auch dafür lieben sie die Spanier: eine Diva ist sie nicht.

Und das hat sie auch wieder in Pedro Almodóvars Film Fliehende Liebende gezeigt, der 2013 in die deutschen Kinos kam.

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