Tapas und Pinchos

Die Basken nennen ihre Beilagen zum Getränk gerne Pintxos oder Pinchos, in ganz Spanien heißen sie dagegen Tapas. Was aber sind die typischen Tapas? Hier ein Überblick über die Häppchen aus dem ganzen Land, von der kalten bis zur warmen Tapa.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Tapa und einem Pincho? Die Basken haben die Pinchos erfunden, was wörtlich Spieß bedeutet. Sie liegen in den Tavernen ganz Nordspaniens aus. Dabei ähneln die Pinchos den Tapas durchaus, allerdings gibt es die Tapa oft gratis zum Getränk. Ansonsten ist der Unterschied aber so gering, dass sogar ein Wettbewerb der Köche in jedes Jahr im November in Valladolid so heißt: "Nationaler Wettbewerb der Tapas und Pinchos". Der Grund? Es sind oft Basken in der Jury. Und auch die wissen natürlich, was neben kreativen Häppchen die beliebtesten Tapas Spaniens sind.

Woher stammt der Name Tapa?

Die Andalusier nahmen eine schmale Baguette-Scheibe mit einer Olive drauf, legten sie auf das Sherryglas, und schützten den Inhalt so vor Insekten. Tapar heißt abdecken. Und so wurde daraus ein wunderschöner Brauch, der aus dem kulinarischen Alltagsleben in Spanien nicht mehr wegzudenken ist.

Tapa als Beilage zum Getränk

Tapas als Beilagen zum Getränk sind längst Kult. Ob Sardellen, Oliven oder Krakenstücke, je nach Region fallen sie anders aus. Und selbst regelrechte Tapa-Kochwettbewerbe sind beliebt, darunter in Valladolid, wo eine Jury die beste Tapa des Jahres ermittelt.

Kultorte der Tapas

Egal welcher Barbesitzer, jeder hat seine Lieblings-Tapa. Am Atlantik gibt es Pulpo, in den luftigen Höhen der Picos de Europa schon mal Cabrales-Käse, die Katalanen lieben Fuet und auf Menorca kommt gerne Majonnaise auf die Baguettescheibe, denn dort soll sie erfunden worden sein. Ein Hit der Andalusier wiederum sind Kroketten mit Serrano-Schinken. Und die Basken, die statt tapa lieber pintxo sagen, mögen es schon mal ausgefeilter, vor allem in den Sternerestaurants von San Sebastián. Die mit Abstand berühmteste Stadt für Tapas übrigens ist León am Jakobsweg. Das dortige Viertel Barrio Húmedo ("feuchtes Viertel") hat nahezu mehr Tapa-Bars als Wohnungen ...

 

Tapear vor dem Essen

Tapear heißt nichts anderes, als vor dem Abendessen gegen 22 Uhr erst einmal auf einen Aperitif auszugehen und ein paar Tapas zu genießen. In den lauen Abendstunden ist das in Galicien so schön wie in der Extremadura oder am spanischen Mittelmeer. Dabei fällt schnell auf: wer sie zum Glas Weißwein oder Bier isst (mal gratis dazu, mal nicht), wird schnell satt. Und so ist zumindest für Besucher der anschließende Restaurantbesuch gar nicht mehr gefragt. Etwas größer als die Tapa ist die Ración, die einfach darin besteht, dass statt Fingerfood ein kleiner Teller mit etwas mehr Oliven oder Käse gereicht wird.

 

Klassiker unter den Tapas, die Tapa-Liste

Dies hier sind landesweit die Top-Ten der Tapa-Klassiker und so ziemlich jeder Barbesitzer hat sie unter dem Glasthresen. Die Links führen zu unseren Rezepten:

Tapas-Top-Ten

Sardellen - anchoas

Fleischbällchen – albóndigas

Garnelen in Knoblauch – gambas al ajillo

Kleine Tintenfische – chipirones

Serrano-Schinken – jamón serrano

Wurst in Sidre – chorizo en sidra

Manchego-Käse – queso manchego

Kroketten – croquetas

Kartoffelomelette: tortilla

Kartoffeln in scharfer Sauce – patatas bravas

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Und hier die Tapas, die in Valladolid in letzter Zeit als beste Beilage des Jahres von einer hochdotieren Jury prämiert worden sind:

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