Lieblingsziele der Redaktion in Spanien
Das Jahr 2025 bietet wunderbare, teils wenig bekannte Ziele in Spanien: vom hochberühmten Fußballstadion in Barcelona bis zum wohl unbekanntesten Eselrennen der Welt. Die Redaktion wünscht Euch viel Spaß.
Beim Lesen merkt Ihr, dass es da noch einen weiteren tollen Reisetipp gibt? Schreibt uns gerne, siehe Kontakt. Wir freuen wir uns über Nachrichten. Die schönsten Ideen veröffentlichen wir an dieser Stelle ...
Menorquiner-Pferde an San Juan
Menorca ist für Familien ganzjährig interessant. Und einmal im Jahr, an San Juan, ist die Pferderasse Menorquiner auf der Insel in Aktion. Das ist eines der Highlights unserer Redaktion gewesen in letzter Zeit. Nur mit der Kamera sollte man sorgsam umgehen. Denn der Tumult ist erheblich.
Die sogenannte Qualcada steigt am 23. und 24. Juni in der Stadt Ciutadella. Und am Sonntag vor dem 23. Juni ist der "Sonntag des Lamms".
Kurios an der Fiesta: Die Pferde sind nicht gedopt und trotzdem die Ruhe selbst. Wobei sie mehrere Meter nur auf den Hinterbeinen laufen können. Spektakulär.
Vorhang auf: das Theater María Guerrero in Madrid
Was ein Theater. Es ist nach der berühmten Schauspielerin Maria Guerrero benannt, die 1885 erstmals auf der Bühne stand und mit einem verarmten Adelingen Schauspieltruppen in Madrid und Buenos Aires gründete.
Das Teatro María Guerrero ist Sitz des Centro Dramático Nacionál und überrascht mit einem immer wieder erfrischenden Programm. Mal geht es um Kafka, mal um Karneval, mal um Kraken.
Auch wer sich meist mit Streamingdiensten unterhält und nur gebrochen Spanisch kann: Ein Besuch des renommierten Theaters ist beim Spanienbesuch sicher etwas, was mehr in Erinnerung bleibt als der Ballermann.
Der Leuchtturm von A Coruña
Schon zu Römerzeiten stand er in Nordwestspanien: Der Herkulesturm der Stadt A Coruña. Mit der Römermauer in Lugo und den Thermen in Ourense verfügt die Region Galicien noch über weitere Bauten der Römer.
Der Leuchtturm funktioniert heute noch, besuchen kann man ihn auch. Doch von weitem sieht er im Abendlicht besonders schön aus.
Und übrigens: Direkt neben dem Herkulesturm liegt das Aquarium der Stadt. Es gehört zu den besten des Landes.
Unter Geiern
Die Extremadura in Zentralspanien ist ein Eldorado für Ornithologen. Vor allem der Salto de Gitano, siehe Foto. Unsere Redaktion war unlängst dort mit den Vogelexperten vor Ort. Und beachtlich waren die Fotoapparate der Vogelfreaks. Mit unserer Nikon mit läppischem Objektiv waren wir der Gag der Gruppe. Aber egal.
Die Mönchs- und Gänsegeier in ihrem ruhigen Flug sind eine Augenweide. Nichts gegen Stierweiden, aber von dem Anblick konnten wir uns kaum losreißen. Bis schließlich der Reiseleiter rief: "Tobi, kommst Du jetzt endlich? Wir müssen ins Restaurant, es gibt Gänsebraten."
Strand als Kunst
Die nordwestspanische Künstlerin Maruja Mallo ist durch ihre surrealistische Kunst eher in Spanien selbst bekannt. Natürlich, vamos a la playa geht auf der Iberischen Halbinsel immer, aber die Kunst der Frau ist auch beachtlich.
Oft werden ihre Gemälde in den Museen rund um Santiago de Compostela als Wanderausstellung gezeigt. Lohnt sich, denn bei uns ist eher der Surrealist Salvador Dalí berühmt. Frauen aus dieser Zeit wie eben diese Maruja Mallo konnten aber auch was.
Gandarias für Gourmets in San Sebastián
San Sebastián ist die Hochburg spanischer Kochkunst, jedes Jahr werden die Michelin-Sterne vor allem an die Köche dort vergeben, legendär dafür ist das Restaurante Arzak. Wer dagegen lieber etwas günstiger im Zentrum essen möchte: Das Gandarias ist eine super Alternative.
Übrigens: Hier im Baskenland heißen die Häppchen am Thresen nicht Tapas sondern Pintxos. Ein Highlight im Restaurant oben sind Kabeljau-Kiemen mit Muscheln und grüner Sauce, wörtlich: Kokotxas de Bacalao al Pil Pil con Almejas.
Die Fußballarena des FC Barcelona
So, jetzt aber mal ein Tipp, der wahrlich kein Geheimtipp ist. Nur ist das Camp Nou des FC Barcelona schon ein Erlebnis, auch wenn wir selbst Depor-Fans sind. Mit über 99.000 Besuchern passen da ungefähr so viele Menschen rein wie Mainz Einwohner hat.
Das Ambiente ist ähnlich wie das Bernabeu-Stadion in Madrid, nur wesentlich katalanischer. Auch die legendären Kicker dort, darunter Carles Pujol, waren überzeugte Katalanen. Ob man Sport für politische Zwecke einsetzen muss, ist natürlich eine ganz andere Frage.
Wiehern statt Kicken
Ja, da steht ein Fußballtor. Ich brauchte ja eine Anbindung an das Thema oberhalb. Dabei ist das Habario de Pendes in der Region Liébana eine der wichtigsten Kastanienbaum-Gegenden Spaniens, liegt in der Bergwelt Kantabriens im Schatten der Picos de Europa und ist ein Wanderparadies.
Am besten erreicht man es über die kantabrische Hauptstadt Santander. Das Gebiet liegt knapp 100 km westlich und ist am leichtesten mit dem Leihwagen erreichbar.
Rennen meist ohne Zieleinlauf
Das ist mal eine Gaudi. Rund um den örtlichen Fußballplatz steigt jedes Jahr in Escairón ein Eiselrennen. Das bekommt zwar fast niemand mit, ist aber trotzdem genial. Die störrischen Rennesel der Klasse IA bringen die Reiter meist gar nicht über die Ziellinie, aber wen stört das schon. Die Esel jedenfalls nicht.
Dazu gibt es eine große Party mit Pulpo-Ständen, lokalem Bier und der örtlichen Blaskapelle: Zum Thema Eselrennen
Prinzessin auf der Olive
Wer Olivenöl mag, sollte in den Norden Andalusiens reisen, am besten zur touristischen Unzeit Anfang Dezember. Dann feiert der Ort Martos sein Olivenfest mit viel Show und Musik. Martos liegt mitten in der Olivenbaumregion Jaén im Schatten des internationalen "Fremdenverkehrs".
Als wir dort waren, haben wir auch an einer Olivenöl-Verkostung teilgenommen. War super. Die machen da alles aus der Aceituna, sogar Speiseeis und Brennmaterial aus den vielen Kernen. Kein Wunder: In der Provinz dort stehen rund 70 Millionen Olivenbäume.
Ein Bier mit Pepe
Die Briten lieben Asturien, ein paar Deutsche auch. Die Region gehört nicht zu den bekanntesten Urlaubszielen des Landes. Doch genau deshalb ist sie ein Reisetipp für Individualisten.
Als der Fotograf Toni Anzenberger mit mir als Autor den Bildband "Nordspanien & Jakobsweg" recherchierte (1. Auflage 2024/DuMont), waren wir von Avilés gleichermaßen beeindruckt. Das Niemeyer-Kulturzentrum ist ein architektonisches Meisterwerk, doch auch Graffiti ist in der Arbeiterstadt sehr angesagt. Die findet man dort überall im Zentrum. Jedenfalls mehr als deutsche Touristen.
Barkeeper Pepe hat mit Toni übrigens in der Bar Tataguyo ein Bier getrunken und ein Selfie gemacht, genau wie zuvor mit Brad Pitt und Woody Allen. Die Bilder hängen an der Tavernenwand.
Graham Greene in der Klosterzelle
Was ein Bauwerk. Fernab vom Escorial nahe Madrid, dafür nahe an der Kleinstadt Lalín. Das Kloster Oseira hat nicht nur uns fasziniert, sondern auch den Kultautor Graham Greene.
Der schrieb in einer der Klosterzellen seinen Roman Monsignore Quijote in Anspielung auf das legendäre Buch von Cervantes. Und trank mit den Mönchen damals in den 1970er Jahren gerne mal einen galicischen Ribeiro-Weißwein. Der Ritter wird in Greenes Buch zum durchgeknallten Pfaffen, Sancho Panza zu einem kommunistischen Ortsvorsteher und Rosinante zu einem Seat 600.
Tipp für Filmfreaks: Der gleichnamige Streifen auf Basis des Romans von Greene ist mit Alec Guiness in der Hauptrolle verfilmt worden. Und gratis abrufbar auf amazon prime. Spannend ist allein der Beginn des Films im Ort El Toboso. Das Nest in La Mancha diente Miguel de Cervantes bereits vor mehr als 400 Jahren als Ort der literarischen Figur Dulcinea.

Tisch mit Aussicht
Badajoz ist eine Stadt in der Extremadura, extrem viel besser erreichbar von Lissabon als von Madrid. Wehrhaft wie Münster und für unsere Redaktion ein Meilenstein.
Denn hier gibt es nicht nur die besten Terrassen für Tapas, sondern auch eine Zwischenphase für den Leiter dieses Portals.
Er war über Jahre hinweg Kolumnist der Zeitschrift Grada aus Badajoz. Und hat die Metropole schon deshalb lieb: Hier geht es zu den Grada-Artikeln
Pilger und Kathedrale als Schatten
Es gibt in Santiago de Compostela an der Kathedrale eine Säule, die von der Abendlampe angestrahlt einen Schatten in Form eines Pilgers wirft. Und wer zur richtigen Zeit aufs Dach der Kathedrale steigt, macht so ein Bild.
Santiago haben wir schon Anfang der 1990er Jahre kennengelernt. Damals noch ganz ohne Hape Kerkeling, Xacobeo und Staus auf dem Jakobsweg. Die Stadt aus Granit ist immer einen Besuch wert, vor allem im Winter, wenn die Bewohner unter sich sind.
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Reisen durch Spanien, auch wenn Ihr selbst vielleicht andere Ziele im Fokus habt, die ja auch wunderbar sind.
Überzeugt? So cool ist Spanien
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