Spanien in der Welterbeliste der UNESCO
Im Juli 2021 hat die UNESCO während ihrer Tagung in China entschieden: Der Paseo del Prado und der Park Retiro in Marid gehören zum Weltkulturerbe., Die Jakobswege Caminos de Norte sind zuvor auch schon aufgenommen worden. Spanien bleibt damit auf Platz drei der schützenswerten Kulturgüter, hinter Italien und China.
von Tobias Büscher
Auf der Welterbeliste stehen derzeit 1027 Namen. Und 49 dieser schützenswerten Kulturstätten liegen in Spanien. Damit ist das Land auf Platz 3, dicht gefolgt von Deutschland.
Als jüngere spanische Kandidaten setzten sich die nordspanischen Regionen La Rioja, Kantabrien, Baskenland, Asturien und Galicien durch: mit Ihren nordspanischen Jakobswegen Caminos de Santiago del Norte Peninsular.
Die teils an der Küste vorbeiführenden Routen gehören zu den ältesten Pilgerwegen und liegen oberhalb des Hauptweges Camino Francés.
Herkulesturm ja, Madrid auch
Spaniens schützenswerte Kultur, so die UNESCO, zeige die ganze Vielfalt des Landes. Dazu gehören die Mondlandschaft von Spaniens höchstem Berg Teide auf Teneriffa genauso wie der Herkulesturm in A Coruña und die Minenlandschaft von Almadén in der Mancha.
Auffällig an der Liste ist: Ganze neun historische Altstädte gehören dazu, darunter die von Córdoba, Cuenca und Santiago de Compostela als Pilgerziel des Jakobswegs. Doch ausgerechnet Spaniens Hauptstadt Madrid fehlte bis zum Sommer 2021.
Doch die Altstadtviertel Lavapíes und Huertas scheinen bei der UNESCO noch nicht anzukommen. Und während Andalusiens Nationalpark Doñana als schützenswert gilt, ist das Vogelparadies Extremadura offenbar kein Thema.
Doch vielleicht ist das auch gut so. Denn in der Regel führt die Aufnahme in die Exlusivliste zu mehr Tourismus. Und genau den braucht eine schützenswerte Natur nun wirklich nicht.
Auf einen Blick, wen die UNESCO in Spanien ausgewählt hat
Und hier sind sie, die spanischen Highlights aus Sicht der Organisation der Vereinten Nationen, angefangen von der maurischen Anlage Alhambra in Andalusien im Jahr 1984 bis zu den jüngsten Anwärtern, die es geschafft haben:
Von Alhambra bis Aragón
Granadas Alhambra/Albaicín(1984/94)
Kathedrale von Burgos (1984)
Historisches Zentrum von Córdoba (1984/94)
Klosteranlage El Escorial nahe Madrid (1984)
Die Werke von Antoni Gaudí (1984, 2005)
Altstadt von Ávila (1985)
Altstadt von Santiago de Compostela (1985)
Altstadt und Aquädukt von Segovia (1985)
Altamira-Höhle/Wandmalereien (1985/2008)
Oviedos Bauten/Königreich Asturien (1985/98)
Mudéjar-Architektur im Aragón (1986)
Madrids Paseo del Prado und Retiro-Park (2021)
Von Toledo bis Salamanca
Altstadt von Toledo (1986)
Altstadt von Cáceres (1986)
Nationalpark Garajonay (1986)
Sevillas Kathedrale, Burg, Indias-Archiv (1987)
Altstadt von Salamanca (1988)
Kloster Poblet (1991)
Archäologische Stätten von Mérida (1993)
Kloster Santa María de Guadalupe (1993)
Camino Francés (1993)
Nationalpark Doñana (1994, 2005)Altstadt von Cuenca (1996)
Seidenbörse Lonja de la Seda,
Valencia (1996)
Römerminen Las Médulas (1997)
Von Suso bis Vall de Boí
Klöster San Millán de Yuso und Suso (1997)
Palau de la Música Catalana/Sant Pau-Krankenhaus in Barcelona (1997)
Pyrenäen/Berg Monte Perdido (1997, 1999)
Steinzeitmalereien in Ostspanien (1998)
Steinzeitbilder in Valle del Côa/Siega Verde (1998, 2010)
Uni und Zentrum von Alcalá de Henares (1998)
Ibiza, Natur und Kultur (1999)
San Cristóbal de La Laguna, Teneriffa (1999)
Archäologische Stätten von Tarragona (2000)
Kirchen von Vall del Boí, Pyrenäen (2000)
Von Lugo bis Almadén
Römermauer von Lugo (2000)
Palmenhain Palmeral de Elche (2000)
Archäologische Stätten von Atapuerca (2000)
Kultur von Aranjuez (2001)
Renaissance-Häuser von Úbeda/Baeza (2003)
Bilbaos Brücke Puente de Vizcaya (2006)
Nationalpark Teide (2007)Torre de Hércules in A Coruña (2009)
Serra de Tramuntana auf Mallorca (2011)
Minen von Almadén, Kastilien (2012)
Caminos del Norte (2015)
Weiterführende Links
Weltkulturerbe-Kandidat Prado
Spanien hat drei neue UNESCO-Reservate