Lambada-Verbot bei Stadtfeier in Andalusien
Die Stadt Fuengirola nahe Málaga lässt nur urspanische Musik während der Stadtfeier zur Ehren der Jungfrau Rosario zu. Untersagt sind dagegen lateinamerikanische Rhythmen wie Lambada und Salsa, aber auch der Reggaetón, Rock und Punk.
von Marcos Fernández Vacas
Das Dekret stammt aus dem Jahre 2008 und verbietet „unter allen Umständen“ Musik, die nicht auf den Traditionen Andalusiens beruht. Für die oppositionelle Linke ist dies ein Unding.
Fuengirola wie vor 150 Jahren
Initiatoren dieses Verbotes sind die peñas-Vereine vor Ort, die 33 Stände des Festes in Fuengirola betreiben. Sie wollen umbedingt die über 150 Jahre alte Tradition des Festes erhalten. Nun regelt das Gesetz die Musik.
Aber auch die Dekoration während der Festtage unterliegt strenger Ordnung. Wer dagegen verstößt, muss ein Bußgeld zahlen, so die konservative Bürgermeisterin Esperanza Oña. Einem ähnlichen Modell folgen Städte wie Jerez de la Frontera und Sevilla.
David Bisbal ist auch nicht spanisch genug
Für den Sprecher der oppositionellen PSOE, Juan Pedro Ávarez, sind diese Regeln „absolut lächerlich". Nicht nur, dass Musikstile wie Reggaetón, Lambada und Rock zensiert sind. Selbst wenn spanische Musiker wie der berühmte Sänger David Bisbal sich dieser Musikelemente bedienen, darf ein DJ das entsprechende Stück nicht spielen. Von englischem Sound ganz zu schweigen.
Dabei ist die stramme Position der Bürgermeisterin besonders heuchlerisch. Denn als sie sich um den Posten im Jahre 2007 bewarb, trat sie in einem mit Latino-Musik untermalten Video auf. Das Lied hatte den Titel: „Fuengirola im eigenen Rhythmus“.