Designerwunderkind Jaime Hayón im Porträt
Er ist einer der angesagtesten und vielseitigsten Designer Spaniens: Jaime Hayón. Seine Möbel und Figuren haben Kultstatus
von Anja Otten-Reichel
Alice im Wunderland würde sich im Reich von Jaime Hayón pudelwohl fühlen. Keine rote Königin, dafür ein ganzer Kosmos voll märchenhafter Figuren und buchstäblich fabelhafter Möbel. In der Welt des spanischen Designers fungieren grüne Riesenhühner als Schaukelstuhl.
Seine Lampen sind mit schimmernden Swarovski-Kristallen besetzt und sorgen für wahrhaft funkelnde Lichtblicke. Seine Vasen tragen Gesichter und seine Schuhe leuchten in knalligen Bonbon-Farben.
Jaime Hayón verwandelt Gebrauchsgegenstände in Kunst und wenn er den Zeichenstift zückt, verschmelzen Design, Kunst und Dekoration. Kein Wunder, dass das Lieblingsbuch des spanischen Tausendsassas "Der Alchemist" ist.
Vom Skater zum Abteilungsleiter
Jaime Hayón wird 1974 in Madrid geboren. Passend für einen Teenager in den 1980er Jahren, taucht er in dieser Zeit in die Welt der Skateboard- und Graffiti-Kultur ein.
Anleihen aus der Bildersprache dieser Szene finden sich bis heute in seinen Arbeiten wieder – Hayón mag unübersehbar große Formen und Dimensionen und liebt das Spiel mit Farben.
Als Kind will er Koch werden, studiert dann aber Industriedesign in Madrid und Paris und schreibt sich 1997 bei Fabrica ein, der zur Benetton-Gruppe gehörenden Design- und Kommunikations-Akademie im italienischen Treviso.
Hier arbeitet das junge Talent eng mit dem legendären und nicht unumstrittenen Fotografen Oliviero Toscani zusammen. Innerhalb kürzester Zeit avanciert Hayón vom Studenten zum Leiter der Fabrica Design-Abteilung. Der Startschuss für seine beeindruckende Karriere ist gefallen.
Teil 2: Hayón von Spanien bis Amerika
Teil 3: Hayón das Multitalent