Barcelona: Proteste gegen Eintrittspreise im Güell-Park

Anwohner des berühmten Güell-Parks in Barcelona haben am Wochenende im Gaudí-Monument protestiert. Denn nun müssen Besucher einen regulären Eintrittspreis von 8 Euro zahlen.

von Marcos Fernández Vacas

Der Güell-Park war als einer der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der katalanischen Hauptstadt bislang kostenfrei. Bislang, denn nun hat das von Antoni Gaudí realisierte Areal einen Eintrittspreis wie ein großes Museum. Die Vereinigung 'Verteidigt den Güell-Park' (Defensem el Park Güell) hält das für Unsinn. Deshalb versammelten sie sich am Wochenende zu einem lauten Protest im Park.

Güell-Park ist öffentliches Objekt

Illegal hatten sie die Absperrungen überwunden und hielten Plakate und Spruchbänder hoch.  'Wenn Gaudí das sähe' und 'Free Park' war auf einigen von ihnen zu lesen. Sie protestierten gegen den seit Freitag zu entrichtenden Obolus von regulär 8 Euro. Ebenfalls verwiesen einige Anhänger der Manifestanten auf den öffentlichen Charakter des Parks, den dieser seit dem Kauf des Grundstückes durch den Mäzen Güell hat. Auch die spätere Zusammenarbeit mit dem katalanischen Künstler und Architekten Antoní Gaudí hatte nie eine wirtschaftliche Absicht.

Gegen touristische Ausbeutung

Die Stadt Barcelona will mit dem kostenpflichtigen Eintritt zum Güell-Park die Besucherzahlen reduzieren, um so das Kunstwerk zu schützen. Doch nach Meinung der Protestler verhindert diese Maßnahme den Massenbetrieb nicht. „Im Gegenteil, nun verstärkt sich das Problem durch die noch intensiveren Werbekampagnen“, so ein Teilnehmer zur Tageszeitung El Periódico de Catalunya. Defensem el Park Güell wehrt sich gegen die touristische Ausbeutung des Gaudí-Werkes und hebt den Nutzen für das Gemeinwohl hervor. So gab es während der Protestaktion für jeden Besucher einen Wermut als Willkommensgruß.Der Güell-Park ist 1914 aus Abfällen einer Keramikfabrik entstanden und über 17 Hektar groß. Von dort haben die Besucher einen grandiosen Blick auf den Stadtkern von Barcelona mit seiner Sagrada Familia, dem Hafen und dem berühmten Torre Agbar.