
Weihnachten in Spanien verbringen
Weihnachten zu Hause mag nicht jeder, schon wegen dem oft schlechten Wetter. Warum also nicht über die Feiertage in den Urlaub nach Spanien fahren, und die Weihnachtsbräuche kennenlernen?
Wer kennt schon die Traditionen in Spanien – mit lebenden Krippen, Festessen mit spanischen Leckereien, Glücksweintrauben an Silvester oder die traditionelle Weihnachtslotterie? In Spanien erwarten Urlauber viele interessante Weihnachtsbräuche, die alle begeistern und die Feiertage zu einem ganz besonderen, unvergesslichen Urlaub machen.
Spanien verwandelt sich in der Vorweihnachtszeit
In der Zeit vor Weihnachten sieht es in Spanien ganz anders aus als im restlichen Jahr. Überall hängen bunte Lichterketten, geschmückte Weihnachtsbäume grüßen Passanten, in den Städten herrschen Lebensfreude und Heiterkeit. Dabei gibt es vor Weihnachten ein paar ganz besondere Tage, die keiner verpassen sollte. In Deutschland beginnt die Vorweihnachtszeit spätestens mit dem ersten Advent. In Spanien geht es da etwas geruhsamer zu.
Hier beginnt die Vorweihnachtszeit mit der Ziehung der Weihnachtslotterie El Gordo (auf Deutsch: der Dicke) am 22. Dezember. Daran nehmen fast alle Spanier teil, denn den Gewinnern winken hohe Geldpreise. Gefeiert werden die Gewinne auf der Straße, wo die Gewinner ihrer Freude freien Lauf lassen.
Der 24. und der 25. sind sehr familiär geprägt. An beiden Tagen findet das Abend- respektive das Mittagessen im Kreis der Familie statt. Dabei gibt es traditionelle Lammgerichte oder Meerbrasse. Eine typische Nachspeise in dieser Zeit ist Turrón, eine sehr süße Spezialität mit Mandeln. Für Touristen bieten viele Hotels und Restaurants die Möglichkeit, die traditionellen spanischen Köstlichkeiten zu probieren und so einen wunderbaren Teil der spanischen Gastronomie kennenzulernen.

Heiligabend im Kreis der Familie
Der Heiligabend, „Noche Buena“, ist in Spanien ein Tag, den alle traditionell mit ihren Familien verbringen. An diesem Abend gibt es ein üppiges Festmahl und anschließend ziehen alle etwas aus der „Urne des Schicksals“ (auf Spanisch: „Urna del Destino“). Der Tradition folgend gibt es dabei kleine Geschenke für alle. Allerdings sind auch immer ein paar Nieten dabei. Danach singt die ganz Familie gemeinsam spanische Weihnachtslieder, die sogenannten „Villancicos“. Zum Abschluss des festlichen Abends gehen alle um Punkt Mitternacht in die Kirche zur „Misa del Gallo“, der Messe des Hahns.
Traditionen zwischen den Feiertagen
Damit es bis Silvester nicht langweilig wird, gibt es den lustigsten Tag der Weihnachtszeit am 28. Dezember. Das ist der Tag der unschuldigen Kinder, an dem sich alle gegenseitig veräppeln, ähnlich wie in Deutschland am ersten April. Auf den zahlreichen Weihnachtsmärkten gibt es dazu massenweise Scherzartikel zu kaufen. Am 31. Dezember ist dann schließlich Silvester. Wie in vielen Teilen der Welt bedeutet dieser Tag Abschied nehmen vom alten Jahr und ein neues Jahr willkommen zu heißen. Zu diesem Anlass kaufen sich alle genau zwölf Weintrauben. Der Tradition folgend essen die Spanier zu jedem Glockenschlag um Mitternacht der letzten Nacht des Jahres eine Traube. Wer es fertig bringt, alle zwölf Trauben bis zum zwölften Schlag aufzuessen, den erwartet ein besonders glückliches neues Jahr. Das Ereignis ist zwar im Fernsehen zu sehen, viel schöner ist es allerdings, diesen Moment auf einem der großen öffentlichen Plätze mitzuerleben. Dort versammeln sich alle in der Nähe der Uhren. Am schönsten soll dieses Erlebnis in Madrid sein, am Plaza Puerta del Sol. Dort treffen sich Tausende, die verkleidet und mit Tröten das neue Jahr begrüßen. Im Anschluss gibt es in fast allen Bars, Diskotheken und Hotels im ganzen Land Partys bis die Sonne aufgeht.
Das Ende der Weihnachtsfeierlichkeiten
Das letzte Ereignis im Rahmen der Weihnachtsfeierlichkeiten ist insbesondere bei den Kindern sehr beliebt. Am 5. Januar zeigen sich überall die Heiligen Drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar bei Umzügen. In der Nacht vom 5. auf den 6. Januar bringen die drei Weisen aus dem Morgenland den Kindern, die sich über das Jahr gut benommen haben, ihre Geschenke. In den ländlichen Regionen ziehen die Heiligen Drei Könige begleitet von Kamelen, Dienern und vielerlei fantastischen Gestalten durch die Dörfer und hinterlassen den Kindern schließlich Geschenke in den Häusern. Die Umzüge sind immer spektakulär. In Alcoi in Alicante findet der älteste Umzug dieser Art statt.

Erste Weihnachtsstimmung zum spanischen Feiertag
In Spanien ist der 6. Dezember sogar ein Feiertag, der allerdings nur sehr wenig mit Weihnachten oder dem Heiligen Nikolaus zu tun hat. An diesem Tag feiern die Spanier die spanische Verfassung, die in einer Volksabstimmung im Jahr 1978 vom spanischen Volk angenommen wurde.
Erste vorweihnachtliche Stimmung kommt am 8. Dezember auf. Am Tag der Unbefleckten Empfängnis („Día de la Inmaculada Concepción“) feiern die Menschen in Sevilla. Dazu findet der Tanz der „Seises“ statt. Die „Seises“ waren ursprünglich 16 Chorknaben, woraus sich auch der Name ableitet. Heute sind es noch zwölf Chorknaben, die Tanz und Gesang präsentieren.
Ein weiteres Datum, dass es festzuhalten gilt, ist der 13. Dezember, der Tag der Heiligen Lucia („Día de la Santa Lucía”). An diesem Tag finden zahlreiche Lucia-Feste im Land statt, was eigentlich eine skandinavische Tradition ist.
Vorschläge für den Weihnachtsurlaub
In der Vorweihnachtszeit gibt es zahlreiche interessante Termine in Spanien. So können dort beispielsweise Besucher allerorten lebende Krippen sehen. Dabei spielen Bürger der jeweiligen Orte Szenen aus der Weihnachtsgeschichte nach. In den Altstädten finden darüber hinaus zahlreiche Weihnachtsmärkte statt. Zu den traditionellen Veranstaltungen haben viele Geschäfte erweiterte Öffnungszeiten. Sie bieten in dieser Zeit viele Ideen für tolle Weihnachtsgeschenke. Direkt am 1. Januar beginnt dann der Schlussverkauf.
In Spanien gibt es auch zahlreiche Skigebiete. Dort können Skibegeisterte weiße Weihnachten erleben. Wer lieber schönes Wetter mag, verbringt die Weihnachtstage auf den Kanarischen Inseln oder an einem anderen schönen Strand.