Girona: Tote bei Waldbrand

Nahe Girona wütet ein heftiger Waldbrand. Drei Menschen sind bereits ums Leben gekommen. Es sind die schlimmsten Brände seit mehr als 20 Jahren. Die Einsatzkräfte kämpfen mit allen Mitteln gegen das Feuer.

von Marcos Fernández Vacas

Insgesamt 13.000 Hektar sind zerstört. Am schlimmsten betroffen sind die Regionen um die Orte La Jonquera und Portbou.

Die katalanische Regierung geht von Fahrlässigkeit aus. Das Innenministerium ordnet die Einwohner an, ihre Häuser nicht zu verlassen.

Tote und Verletzte bei Brandkatastrophe

Spanischen Presseberichten zufolge sind ungefähr 20 Löschflugzeuge seit heute Morgen im Einsatz. Besonders betroffen ist der Landkreis Alt Empordà nahe bei Girona.

Bei der Flucht vor den Flammen müssen sich dramatische Szenen abgespielt haben. Mehrere Menschen sind bei Portbou aus lauter Verzweiflung von den Klippen ins Meer gesprungen.

Ein 60jähriger Mann aus Frankreich und seine 15jährige Tochter sind dabei ums Leben gekommen. Beim Aufprall verletzten sie sich so schwer, dass sie ertranken, so die Polizei.

Zwölf weitere Menschen sind verletzt, manche schwer. Ein Mann in Llers starb an einem Herzinfarkt, als er sich vom Feuer eingeschlossen sah.

Seit dem Ausbruch der Brände am Sonntag haben insgesamt 24 Personen teils schwere Brandverletzungen erlitten.

Kampf gegen das Feuer

Der Zivilschutz hat für Alt Empordà den Zwangsaufenthalt der Bevölkerung in ihren Häusern und Wohnungen aufgehoben.

Jedoch müssen in 17 Kommunen, die dem Feuer am nächsten sind, die Menschen weiter in ihren Wohnungen ausharren.

Die Provinz Gerona, und damit auch das Feuer, liegen im Nordosten Spaniens an der Grenze zu Frankreich.

Deshalb sind auch  französische Löschkräfte im Einsatz. Hilfe kommt auch aus anderen Regionen Spaniens: 150 Feuerwehrleute aus Valencia und 50 aus Madrid.

Der Ministerpräsident Kataloniens, Arturo Mas, geht von „Fahrlässigkeit“ als Ursache der Brandkatastrophe aus.

Da das Feuer an der Straße begann, sind es wohl aus Fahrzeugen geworfene Zigaretten gewesen, die die Flammen entstehen ließen.

Mas hofft auf eine Wetterveränderung, um das Feuer besser bekämpfen zu können. Zurzeit entfachen starke Winde in der Region das Feuer immer wieder.

Die wichtigsten Verkehrsverbindungen zu Frankreich, namentlich die Autobahn AP-7, sind wieder frei.

Auch der Zug zwischen Portbou und Barcelona darf wieder fahren. Einzig der Schnellzug AVE, der Figueres mit dem nördlichen Nachbar verbindet, ist noch nicht im Einsatz.

Besucher der Region sollten sich daher weiter über die Ereignisse informieren.

Foto oben: Tobias Büscher