Aus für Zeitung Galicia Hoxe
Die einzige rein galicische Tageszeitung Spaniens, Galicia Hoxe, ist passé. Die letzte Ausgabe erschien am 28. Juni 2011. Im Vorfeld hatte die Lokalregierung massiv Subventionen gekürzt.
von Tobias Büscher
Santiago de Compostela. Galicia Hoxe, die einzige rein galicische Tageszeitung, ist Vergangenheit. Schon zuvor sind das Onlinemagazin Vieiros.com und die historische Wochenzeitschrift A Nosa Terra geschlossen worden.
19 Journalisten betroffen
Von dem Aus sind 19 vor allem junge, progressive Journalisten betroffen. Das Blatt nahm seit seiner Gründung im Jahr 2003 eine eher moderne Haltung ein und war besonders bei Künstlern und Intellektuellen beliebt, ganz anders als der konservative Correo Galego aus derselben Mediengruppe.
Zu den führenden Zeitungen Galiciens zählen weiterhin La Voz de Galicia und der Faro de Vigo, die viele Stammkunden haben, und dabei immer mehr in ihre Onlineportale investieren.
Weniger Geld für Galego
Vor dem Immobilien-Crash hatte die galicische Regierung (Xunta de Galicia) in Santiago de Compostela Verlage und Journalisten mit viel Geld dazu gebracht, auf Galego zu publizieren.
Auch die Tageszeitung Galicia Hoxe wäre ohne die Subventionen nicht denkbar gewesen. In den Schulen, an den Unis und in Ämtern ist Galego längst so präsent wie auf Speisekarten und im TV.
Die Regionalsprache hat das Kastilische sogar schon in großen Städten wie Santiago und Vigo verdrängt. Galego ist dem Portugiesischen ähnlich und gehört neben Katalanisch, Baskisch und Kastilisch (Spanisch) zu den Hauptsprachen des Landes.
Galego bleibt also weiter im Trend, auch wenn nun die einzige rein galicische Tageszeitung geschlossen hat.
Medienkrise in ganz Spanien
Die Wirtschaftskrise in Spanien hat den Printmedien insgesamt stark zugesetzt. Die Unternehmer haben es nicht nur in Galicien schwer, denn es gibt so gut wie keine Abos, nur Kioskverkäufe.
Zudem sind in großen Städten Gratiszeitungen im Umlauf. Ob El País, El Mundo oder ABC, auch die überregionalen Blätter beklagen seit Monaten einen Leserschwund.
Doch um ihr Überleben muss man nicht fürchten. Sie kommen auch ohne massive Zuschüsse durch Staatsgelder aus.