Jakobsweg: 25 Jahre Europäischer Kulturweg
Seit einem Vierteljahrhundert ist der Camino de Santiago der Hit für Wanderer. Das Pilgerziel Santiago de Compostela feiert heute dieses Jubiläum.
von Marcos Fernández Vacas
Der leichte Regen kann die heutigen Feierlichkeiten zum Jubiläum nicht stoppen, so die Periódico del Camino vor wenigen Stunden.
In Santiago de Compostela machen die geladenen Gäste – geführt vom Bürgermeister Ángel Currás Fernández – einen symbolischen Rundgang: von der Porta do Camiño bis zum Plaza del Obraidoro. So wie vor 25 Jahren.
Ausstellung „Memoria de Peregrinación“
Auch Vertreter des Europarates sind unter den Gästen in der Hauptstadt Galiciens. Und natürlich der Präsident der Xunta, der frischgebackene Wahlsieger Alberto Núñez Feijóo (PP).
Doch nicht nur Politiker kommen auf ihre Kosten. Seit gestern kann der Besucher sich im örtlichen Pilgermuseum die Ausstellung „Memoria de Peregrinación“ (Pilgererinnerungen) ansehen.
53 Fotos und eine Filmvorführung zeigen verschiedene Abschnitte des Jakobsweges in ganz Europa.
Offizielle Konferenz und Konzertabschluss
Um 18 Uhr gibt es eine Konferenz in der Capilla Real des Hostal dos Reis Católicos.
Es treffen sich u.a. der Generalsekretär des Europarates, Thorborn Jogland, mit dem jetzigen Bürgermeister und seinem Vorgänger Xerardo Estévez. Ihren offiziellen Abschluss finden die Feierlichkeiten um 21 Uhr im Auditorio de Galicia.
Mit der Real Filharmonía de Galicia unter dem Dirigenten Paul Daniel tritt der Pianist Josu de Solaun auf.
Boom des Jakobsweges
Santiago de Compostela ist mit Jerusalem und Rom einer der drei wichtigsten Pilgerorte der Christenheit. Seit Mitte des 11. Jhs. wandern die Menschen den sogenannten Camino Francés entlang.
Doch nachdem Johannes Paul II. 1982 bei seinem Besuch in Santiago de Compostela den Alten Kontinent zur Wiederbelebung seiner Wurzeln aufgerufen hat und der Europarat 1987 den Jakobsweg zum ersten Europäische Kulturweg erhob, ist der Boom unaufhaltsam.
Erst 3000, dann 180 000 Pilger
Von damals 3.000 Pilgern stieg die Zahl bis zu fast 180.000 im Heiligen Compostelanischen Jahr 2004.
Zum hohen Bekanntheitsgrad in ganz Europa haben sicherlich auch Bücher wie Paulo Coelhos „Auf dem Jakobsweg …“ oder Cees Nootebooms „Der Umweg nach Santiago“ beigetragen. Und in Deutschland Hape Kerkeling mit „Ich bin dann mal weg“.