Spaniens Studiengebühren steigen

Studenten müssen ab dem Semester 2012-2013 mehr für ihr Studium bezahlen. Die Abgabe für die Ersteinschreibung soll sogar um 540 Euro steigen. Ohne ein Stipendium wird das Studium für viele Studenten nicht mehr bezahlbar sein.

von Marcos Fernández Vacas

Bildungsminister José Ignacio Wert führt den Vorsitz bei der heutigen Ministerkonferenz der Autonomen Regionen Spaniens. Die Politiker verhandeln über die neuen Studiengebühren. Nach dem Willen der Regierung sollen die Abgaben nun jährlich steigen, so das Online-Portal der Tageszeitung El País.

Strikte Einsparungen belasten Studenten

Schon zum kommenden Semester 2012-213 sollen die neuen Abgaben eingeführt sein. Das Bildungsministerium drängt, denn das Semester fängt – anders als in Deutschland – schon im September an. In der heutigen Ministerkonferenz diskutieren die Autonomen Regionen, welche Kriterien für die Erhöhung der Gebühren gelten sollen.

Bisher orientierte man sich am Verbraucherpreisindex des Monats März. Auch darf bis jetzt um nicht mehr als vier Prozent erhöht werden. Dies letzte Kriterium liegt bis jetzt in den Händen der Autonomen Regionen. In Zukunft soll ein Student insgesamt bis zu 25% der Kosten beitragen, die im Laufe seiner Studienzeit anfallen. Entsprechend soll der Betrag an öffentliche Gelder eingespart werden. Insgesamt wird eine Summe von 3 Milliarden Euro eingespart.

Konservative Bildungspolitik setzt sich durch

Dies hatte die Regierung schon vor dem Machtwechsel in Spanien angekündigt. Zudem wurden weitere Beschlüsse gefasst: Müssen Scheine oder Prüfungen wiederholt werden, so wird dies bestraft, die Anzahl der Studenten pro Kurs wird nicht festgelegt und das Auswahlverfahren für das nächste Semester entfällt.

Die konservative Regierung, insbesondere der jetzige Bildungsminister Wert, hatte oft Spaniens niedrige Studiengebühren kritisiert. Die Übernahme der Kosten eines Studiums durch die öffentliche Hand betrage 85%, so die Angabe des Politikers bei verschiedenen Gelegenheiten in der Vergangenheit.

Für ihn ist dies ein öffentlich subventioniertes Stipendium. Allerdings liegt die Entscheidung bei den Autonomen Regionen, da Bildungsangelegenheiten – ähnlich wie in Deutschland – Ländersache sind. Auch der akademische Lehrkörper muss sich auf Veränderungen einstellen. Wer demnächst nicht genug forscht, soll  mehr Stunden im Hörsaal arbeiten.