Spanien drosselt Schutz vor Waldbränden

Madrid. Wegen der Wirtschaftskrise in Spanien ist weniger Geld für den Schutz vor Bränden da. Vor allem Galicien ist betroffen.

von Tobias Büscher

Madrid. Jedes Jahr brennt es in Spanien, ganze Flächen gehen in Flammen auf und kurioserweise ist es dort am schlimmsten, wo es am meisten regnet: im nordwestspanischen Galicien.

Seit Jahren schon setzt die Lokalregierung Xunta aus Santiago de Compostela im Hochsommer berittenes Militär zur Überwachung ein. Diesmal allerdings nur für kurze Zeit und in weniger Gemeinden.

Die Provinz Lugo kaum geschützt

Soldaten des Ejército de Tierra und der Infantería de Marina sind ab heute in Nordwestspanien unterwegs, zwei Wochen später als im Vorjahr.

Ihr Einsatz dauert auch nur bis Mitte September, obwohl die Gefahr von Waldbränden dann noch lange nicht gebannt ist.

Die Xunta hat kaum noch Geld, und so sind die Soldaten nur noch in 33 Gemeinden im Hinterland Galiciens unterwegs, 14 davon in der Provinz Ourense, zehn in Pontevedra, neun in La Coruña - die Provinz Lugo geht komplett leer aus.

Flammen in Boiro und A Cañiza

In diesen beiden Orten hat es dieses Jahr schon gebrannt, sie sind besonders betroffenen. Am schlimmsten bislang aber war das Jahr 2006.

Damals wurden in der gesamten Region 70 000 Hektar in nur zwei Wochen vernichtet.

Fluch des Eukalyptus

Es gibt gleich mehrere Gründe für die vielen Waldbrände in Galicien: Bodenspekulation, Blitzeinschlag, Nachbarschaftsstreit und vor allem ein Baum aus Australien: der Eukalyptus.

Ein Mönch hat ihn mitgebracht, er wächst für die Holzindustrie, rasend schnell, und brennt dafür auch wie Zunder. Dazu kommt die Monokultur, denn der Eukalyptus entzieht anderen Bäumen das Wasser.

Neben berittenem Militär gibt es daher auch noch andere Mittel zum Schutz des Waldes: die Xunta arbeitet mit freiwilligen Helfern (vigilantes) und setzt vermehrt auf Baumschulen und Mischwald.

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