Formentera bekämpft Schlangenplage
Die spanische Urlaubsinsel Formentera geht momentan gegen eine massive Schlangenplage vor. Mit importierten Olivenbäumen aus dem Festland kamen die Kriechtiere auf das Eiland im westlichen Mittelmeer. Über 260 Reptilien sind schon gefangen.
von Marcos Fernández Vacas
Nicht nur die kleine Baleareninsel Formentera hat ein Schlangenproblem. Ebenso betroffen sind die Nachbarinseln Ibiza, Mallorca und Menorca.
Eine echte Gefahr für Einheimische und Touristen bedeuten sie jedoch nicht.
Spürhunde kommen zum Einsatz
Dabei sind die Schlangen während der heißen Sommermonate auf Formentera kaum aktiv. Erst jetzt im Oktober hoffen die Verantwortlichen sie vermehrt zu fangen, wenn durch die angenehmeren Temperaturen die Aktivität der Kriechtiere zunimmt.
Auch speziell ausgebildete Spürhunde kommen zum Einsatz. Insbesondere seit dem Jahr 2010 haben sich die Tiere im Südwesten der Ferieninsel verstärkt ausgebreitet.
Schlangen essen Eidechsen
Laut Diario de Ibiza droht die Schlangenplage sich immer mehr auszubreiten. Grund sind die fehlenden natürlichen Feinde auf der Insel. Leider verschwinden nun die Eidechsen, die sind nämlich für Schlangen echte Leckerbissen.
Auch die Fauna der Baleareninsel ist bedroht. Formenteras Regierung geht nun mit einem fast 45 000 Euro teuren Projekt in die Offensive, um das ökologische Gleichgewicht in der Region zu schützen. Die einheimische Feuerwehr koordiniert die Arbeiten.
Tourismus ist Wirtschaftsmotor Nummer eins
Formentera ist mit rund 83 km² die kleinste der bewohnten Baleareninsel und liegt südlich von Ibiza. Hauptstadt ist San Francisco Javier im Nordwesten.
Es leben gerade mal über 11 000 Menschen auf dem Eiland. Im Sommer natürlich mehr, da wächst die Population wegen des Tourismus um das Vielfache an.
So waren im August dieses Jahres rund 370 000 Touristen auf der Insel. Wie für die übrigen Baleareninseln ist der Fremdenverkehr der Wirtschaftsmotor Nummer eins. Da stören ein paar hundert Schlangen nicht weiter.
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