Katalonien stoppt Zirkus-Shows mit Wildtieren
In Katalonien sind die Tierschützer weiter auf dem Vormarsch. Nun verbietet die Regierung alle Zirkus-Shows mit Wildtieren. Die Entertainer protestieren.
von Marcos Fernández Vacas
Elefanten, Tiger und Co freuen sich. Ab 2017 sind sie in Nordostspanien keine Zirkustiere mehr. Das ist nun der zweite große politische Schlag gegen Tierquälerei. Bereits im Jahr 2012 trat in Katalonien der Verbot des Stierkampfes in Kraft. 20 Jahre vorher hatten das die Kanarischen Inseln bereits geschafft.
Übrig bleiben Clowns, Artisten und Musiker
Beschlossen hat das Parlament in der Hauptstadt Barcelona das neue Tierschutzgesetz schon letzte Woche. Tatsächlich in Kraft tritt es aber erst in zwei Jahren. Während dieser Zeit gibt es ein sogenanntes Observatorio in Katalonien. Das ist eine Art rechtliches Moratorium. Dabei prüfen Experten nicht nur, wie es um die Wildtiere, sondern auch um die zahmen Haustieren steht. Auch sie sollen dann aus den Manegen verschwinden. Einzig Clowns, Artisten und Musiker treten dann im Zirkus auf.
Achtung vor den Tieren wächst
Rund 100 Gemeinden in Katalonien haben bereits Zirkus-Shows mit Wildtieren eingeschränkt. Doch es musste nun eine Gesetz der Autonomen Regierung her. Laut El País sind die Tierschützer höchst zufrieden. „Katalonien macht einen weiteren Schritt hin zur der moralischen Wertschätzung der Tiere“, so Carlos López vom Verein Libera. Zirkusvertreter sind empört. Ihrer Meinung nach bleibt unklar, was ein Wildtier ist, was nicht und wer das festlegt. Wehren können sie sich kaum, denn als Lobby sind sie viel schwächer als die Stierzüchter.
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