Theater in Spanien protestiert mit Möhren
Girona. Aus Protest gegen die hohen Steuern im Kulturbetrieb verkauft das Theater von Bescanó Möhren statt Eintrittskarten.
von Marcos Fernández Vacas
Die Besucher des Stückes „Suicidas“ im Theater Bescanó kaufen diese Saison statt Eintrittskarten Möhren.
Damit protestiert das Theater gegen die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 8 auf 21% im Kulturbetrieb.
„Uns gefällt die Möhre als Metapher, weil das Gemüse die superniedrige Mehrwertsteuer hat, die wir wollen“, zitiert La Vanguardia den Programmdirektor Quim Marcé.
Premiere ein voller Erfolg
Bei der Premiere von „Suicidas“ am vergangenen Wochenende war die Aktion ein voller Erfolg. Der Saal war ausverkauft und an der Ticketkasse stand: „Möhren vergriffen“.
Die Zuschauer bezahlen 15 Euro für eine Karotte und bekommen am Schalter zusätzlich eine Eintrittskarte „geschenkt“.
So wollen die Theaterleute auf lustige, aber deutliche Weise zum Ausdruck bringen, dass Kultur kein Luxus ist.
Theaterbesucher sind begeistert
Die kuriose Protestaktion hatte das Theater schon im letzten Sommer angekündigt. Die New York Times und BBC brachten die Nachricht, die auch in Ländern wie Ägypten und Uruguay kursierte.
Die Bürger Bescanós unterstützen das Theater, denn bei so hohen Steuern können sie sich den Theaterbesuch schlichtweg nicht leisten.
Bei der Premiere bissen einige Zuschauer in die Möhre und meinten: noch nie war der Eintritt so lecker.