Weine und Schnäpse der Pyrenäen
Gute Pyrenäen-Weine bieten Katalonien und das Baskenland. Körperreiche Rotweine stammen auch von den sonnenverwöhnten Trauben an den Hängen der Côte Vermeille: Coullioure und Banyuls. Letzterer heißt auch ›porto des pyrénées‹, Pyrenäen-Portwein.
von Tobias Büscher
Den Pyrenäen-Portwein gibt es auch als süßen, goldfarbenen Dessertwein. Nicht minder gehaltvoll ist der apéritif Byrrh, der aus Orangen, Quitten und süßem Wein in einer Jugendstil-Weinkellerei in Thuir entsteht.
Weine mit dem Zusatz Villages
Überragt von alten Burgruinen liegt das große Anbaugebiet des Côtes-du-Roussillon zwischen den Flüssen Tech und Agly.
Besonders die kräftigen Rotweine mit dem Zusatz Villages, die nur aus einer Hand voll Dörfer stammen, sind als gute Weine anerkannt, daneben schmecken aber auch die einfachen Landweine aus der Gegend, die ohne strikte Qualitätskontrollen (appellations contrôlées) privat abgefüllt werden.
Macabeo-Traube für den Pyrenäen-Weißwein
Für Weißweine verwendet man besonders gerne die Macabeo-Traube. Aus einem kleinen Anbaugebiet südlich von Pau kommt der beliebte Jurançon. Auf kalkhaltigem Boden wachsen die Trauben in durchschnittlich 300 m Höhe. Die Weine werden vor allem von Bauern gekeltert, die nur nebenberuflich als Winzer tätig sind.
Es lohnt sich, den Beschilderungen zu folgen und die trockenen oder süßen Jurançon-Weine in den kühlen caves der alten Steinhäuser zu probieren.
Der Jurançon ist ein Weißwein. Wer in Pau lieber einen edlen Roten zur Ente trinken möchte, bestellt einen Madiran aus dem kleinen Gebiet im Norden der Stadt.
Das kleinste Weinanbaugebiet Frankreichs (83 ha) heißt Irouléguy wenige Kilometer westlich von Saint-Jean-Pied-de-Port. Kräftige Weine – weiß, rot und rosé – werden rund um das einzige französisch-baskische Winzerdörfchen gekeltert.
Navarra-Rotweine und der baskische Txacolí
In Navarra schätzt man vollmundige, hochprozentige Rotweine aus den Rebsorten Garnacha Tinta, Cabernet Sauvignon und Tempranillo, die vor allem südlich von Pamplona geerntet werden.
Auch die Nachfrage nach Rosés (rosados) ist hier hoch. Im spanischen Baskenland gedeiht nur der Txacolí, ein leichter, säuerlicher Weißwein, der jung getrunken wird, vor allem zu Fisch.
Sowohl hier als auch in Navarra gönnt man sich nach dem Essen einen Pacharán, einen Schnaps aus Schlehen und Anis. Im französischen Bayonne ist der grün schimmernde Kräuterlikör Izarra beliebt. Bis zu 30 Pyrenäen-Kräuter würzen das Getränk.
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